Die Arbeit ist nicht verschwunden

Die Arbeit ist nicht verschwunden

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu Besuch in Harburg

Das Container Terminal Altenwerder (CTA) ist ein Vorreiter bei Fragen der Teil- und Vollautomatisierung und auch beim digitalen Wandel. Der Digitalisierung des internationalen Warenverkehrs hat zu enormen Änderungen bei der Arbeitsweise am Terminal geführt. Dieser Wandel wurde und wird in Zusammenarbeit mit der Belegschaft jeden Tag von neuem organisiert.
Daher kommen Besucher aus aller Welt, um von dem Wissen und von den Erfahrungen im Unternehmen zu lernen. Zuletzt besuchten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der Bundestagsabgeordnete für Harburg und Süderelbe Metin Hakverdi und die Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhardt (alle SPD) das CTA.
Bei der Rundfahrt über das Betriebsgelände werde jedem schnell deutlich, wie die Zukunft der Arbeit ausschauen könne, erläutert Hakverdi seine Eindrücke. Trotz der vielen Besuche des Betriebsgeländes bleibe die Faszination für die vollautomatisierten Systeme ungebrochen. Dabei sei die Arbeit überhaupt nicht verschwunden. Die meiste Arbeit, die heute in der Hafenlogistik von Menschen erledigt werde, sei nicht vor Ort. Auch wenn die Carrier fahrerlos die Container zu ihrem Bestimmungsort transportieren, stecke dahinter eine ausgeklügelte Steuerung. „Es ist keineswegs so, dass die Arbeit verschwunden ist. Die Arbeit wird von einer Steuerungszentrale aus erledigt“, sagt er. Von der Steuerzentrale aus würden die Kolleginnen und Kollegen den Ablauf bei der Löschung ankommender Schiffe und Beladung abfahrender Schiffe koordinieren. Neue Arbeit sei durch die Wartung und durch den Service für die neuen Systeme dazugekommen. Diese Veränderung der Tätigkeiten zeige auf, wie die Zukunft der Arbeit ausschauen könne.
„Zukunft der Arbeit bedeutet auch Zukunft der Tarifbindung“, sagt Hakverdi. Die erfolgreiche Vorbereitung der Belegschaft auf die digitale Zukunft der Arbeit könne am besten im Rahmen belastbarer Tarifverträge erfolgen. „Tarifverträge vermitteln die notwendige Sicherheit für die Belegschaft“, sagt Hakverdi, und Sicherheit sei im Zeitalter des Populismus wichtig. Tarifverträge böten aber auch den Rahmen, um die Herausforderungen des digitalen Wandels strategischer anzugehen und mit Lösungen zu unterlegen. Im Gespräch mit der Belegschaft, dem Betriebsrat und der Geschäftsführung sei auch deutlich geworden, dass Tarifverträge den notwendigen Ausgleich der Interessen der Belegschaft und des Unternehmens sicherstelle. Thomas Mendrzik, Vorsitzender des Betriebsrats, macht besonders auf die Fort- und Weiterbildung aufmerksam. Das sei das Schlüsselthema für die erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen der Digitalisierung auf die Arbeit. „Die Kolleginnen und Kollegen müssen dabei das Angebot zur Entwicklung vielseitiger Fähigkeiten bekommen“, sagt er. Digitalisierung verlange eine flexible Neuorientierung. Darauf sei die Fort- und Weiterbildung der Zukunft auszurichten.
„Durch den regelmäßigen Austausch mit dem CTA bleibe ich auf der Höhe der Zeit“, sagt Hakverdi. Er habe sich über den Besuch des Bundesarbeitsministers und der Sozialsenatorin im Wahlkreis gefreut. Die Zukunft der Arbeit sei für ihn ein Dauerthema.