KED erwartet: Den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen!

KED erwartet: Den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen!

Ziel muss Erhalt möglichst aller katholischen Schulen sein

„Zurück an den Verhandlungstisch!“, fordert die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED). Nach dem von Erzbischof Stefan Heße verkündeten Ende der Verhandlungen mit der Hamburger Schulgenossenschaft fordert die KED die Gremien des Erzbistums Hamburg ebenso wie die Hamburger Schulgenossenschaft und die Gremien der katholischen Schulen in Hamburg auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Verhandlungen sollten zielorientiert aber ergebnisoffen geführt werden. Das Ziel muss der Erhalt möglichst aller katholischen Schulen in Hamburg sein. Den Weg dahin müssen alle Beteiligten gemeinsam finden“, sagt Marie-Theres Kastner, die Bundesvorsitzende der KED. Man könne nicht von Verhandlungen sprechen, wenn ein Partner ein Konzept vorlegt, dass der andere einfach ablehnt. „Um der Schüler willen müssen alle Beteiligten in echte Verhandlungen um die strittigen Punkte eintreten“, fordert Kastner. „Erzbischof Heße schreibt in seinem Brief, dass er ,für jeden Lösungsansatz dankbar‘ sei, der zu einer positiven Weiterentwicklung des Schulsystems beiträgt, ohne die finanzielle Konsolidierung des Erzbistums zu gefährden. Wenn er das auch tatsächlich meint, muss er die Verhandlungen wieder aufnehmen“, sagt Kastner. Es sei ein Schlag ins Gesicht von Kindern, Eltern und Lehrern, sie mit dieser Botschaft in die Ferien zu schicken.
Erzbistum Hamburg, Schulgenossenschaft und möglicherweise weitere Partner müssten nun gemeinsam an einer Lösung arbeiten. „Solche Lösungen werden immer Kompromisse sein und können niemals die Maximalforderung eines Partners erfüllen“, betonte Kastner. Im gesamten bisherigen Prozess sei leider viel zu wenig deutlich geworden, „dass Schulen mehr sind als sich selbst tragende Wirtschaftsunternehmen.“ Kastner fragt: „Seit wann rechnet sich Bildung? Schulen und Kindertageseinrichtungen sind die wichtigsten Institutionen, in denen die Kirche auf die Familien und ihre Kinder zugehen kann. Sie sind die Bindeglieder zwischen Gesellschaft und Kirche. Schulen sind pastorale Orte und keine Geldschlucker! Kirche erfüllt hier ihren Auftrag für die Menschen da zu sein.“
Deshalb sei es wünschenswert, wenn der Gesprächsfaden zwischen Erzbistum und den in den letzten Wochen so hoch engagierten Laien weiter aufrecht erhalten würde. „Sie haben gezeigt, wie sehr ihnen die Kirche am Herzen liegt. Es wäre wünschenswert, wenn ganz schnell deutlich würde, wie das Erzbistum mit den Schulen weiter verfährt. Nur das wird dazu führen, dass die Eltern Vertrauen zurückgewinnen und ihre Kinder weiter in die katholischen Schulen schicken. Nur das wird dazu führen, dass die Lehrer sich andere Perspektiven suchen. Nur das wird dazu führen, dass engagierte Christen das Schulwesen unterstützen und auch die Politik bessere Zusagen macht. Als katholische Eltern Deutschlands würden wir uns ein lebendiges katholische Schulwesen in Hamburg sehr wünschen“, resümiert Kastner.
Die Initiative Hamburger Schulgenossenschaft (HSG) hatte bereits am Freitag vergangener Woche die für diesen Tag vorgesehene förmliche Gründung am Nils-Stensen-Gymnasium abgesagt, nachdem durchgedrungen war, dass die Voten der beteiligten kirchlichen Gremien (unter anderem Kirchensteuerrat und Priesterrat) gegen eine Weiterführung der Gespräche mit der HSG ausgefallen waren. Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, habe das Erzbischhöfliche Generalvikariat die HSG-Positionen u.a. als nicht einmal „prüffähig“ bezeichnet. Indessen haben auch Leiter der betroffenen katholischen Schulen Bedenken hinsichtlich von HSG-Positionen angemeldet.