Müssen Kinder ihre Grundschulzeit in Containern verbringen?

Müssen Kinder ihre Grundschulzeit in Containern verbringen?

CDU: Gilt „Kurze Beine – Kurze Wege“ noch für Grundschüler?

Ende März ließ die Schulbehörde verlauten, erinnert sich Birgit Stöver, CDU-Bürgerschaftsabgeordnete aus Harburg, „dass sie die Grundschulen in Harburg und Süderelbe ausbauen will, da die Schülerzahlen seit 2012 ansteigen. 2018 werden über 1.000 Erstklässler in 48 Klassen ins Schulleben starten, für das Schuljahr 2020/21 geht die Schulbehörde von über 1.100 Erstklässlern aus. Den Prognosen zufolge wird sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen – der Hamburger Süden wächst!
Dem ehrgeizigen Wohnungsbauprogramm hinke der Senat nicht nur bei der Verkehrsinfrastruktur hinterher, so Stöver weiter, denn Schulsenator Rabe berücksichtigt auch nicht ausreichend, „dass durch die zugezogenen Familien viel mehr Schulen gebraucht werden, als in dem völlig veralteten Schulentwicklungsplan noch angegeben wird.“
Einzig neu geplanter Grundschulstandort ist der Senatsantwort zufolge die Grundschule am Soldatenfriedhof, ansonsten setze der Schulsenator verstärkt auf fünfzügige Grundschulen – „die dann in der Realität nicht selten auch mal sechszügig ausfallen, wie das Beispiel Grundschule Neugraben zeigt“, weiß Stöver. Es bleibe deshalb zu befürchten, „dass viele Kinder in diesen Fällen ihre Grundschulzeit in eilig aufgestellten Containern fristen müssen, da die Grundschulen baulich nicht auf diese hohen Schülerzahlen eingestellt sind.“ Die Abgeordnete fährt fort: „Kurze Beine – Kurze Wege: Dieses Prinzip für unsere Kleinsten scheint für den Senator nicht mehr zu gelten, wenn er offensichtlich auf weniger Schulstandorte mit immer mehr Zügen setzt. Das bedeutet vor diesen Grundschulen das allseits bekannte Verkehrschaos am Morgen – bestens bekannt z.B. an der Grundschule In der Alten Forst. Es bedeutet aber vor allem für diejenigen Kinder, die weiter entfernt wohnen, einen weiteren Schulweg – oder sie werden von ihren Eltern durch das allmorgendliche Harburger Verkehrschaos chauffiert.“
Besonders unbefriedigend sei die Situation für Familien in den sich entwickelnden Wohnquartieren im Harburger Binnenhafen. Zwar sei diese Wohngegend mit Kindertagesstätten versorgt, aber für Schulkinder führe der weite Schulweg über die B73 zur Grundschule in der Baererstraße. Dazu die Harburger Wahlkreisabgeordnete: „Der zunehmende Bedarf von Kitas im Harburger Binnenhafen spricht doch Bände! Ich fordere den Senat auf, hier mit mehr Weitsicht zu handeln und endlich eine Grundschule im Harburger Binnenhafen in seine Schulstandortplanung aufzunehmen!“