Hoffnung für Katholische Schulen in Harburg

Hoffnung für Katholische Schulen in Harburg

Gespräche zwischen Schulgenossenschaft und Erzbistum

„Jetzt kommt es darauf an, was die Schulen und die Schulgenossenschaft daraus machen“, meint die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Harburg, Claudia Loss. „Die Initiative zur Gründung einer Schulgenossenschaft und das Erzbistum haben nach ihrem letzten Gespräch erklärt, dass sie in einem gemeinsamen Konzept den Erhalt der von der Schließung bedrohten Schulen anstreben. Das Erzbistum als Träger der Schulen und die Genossenschaft als Betreiber: „Schien bisher die Schließung aller katholischen Schulen im Bezirk eine unumstößliche Tatsache, so haben die Initiatoren der Schulgenossenschaftsinitiative Wege aufzeigen können, wie dies doch noch vermieden werden kann. Dafür ist es aber jetzt auch notwendig, dass die katholischen Schulen in Harburg auch die Chance ergreifen, die sich ihnen bietet. Je eher und je deutlicher die jeweiligen schulischen Gremien öffentlich erklären, an diesem neuen Betreiberkonzept teilnehmen zu wollen, desto höher sind die Chancen auf Erfolg. Jetzt müssen die Eltern und ihre Vertreter und auch die Kollegien deutlich machen, dass sie die Zukunft der katholischen Schulen im Bezirk sichern wollen.“
Klaus Fehling, Schulpolitiker der SPD Harburg, ergänzt dazu: „Gerade im Harburger Stadtgebiet nehmen die Katholische Schule und das katholische Niels-Stensen-Gymnasium (NSG) eine wichtige Rolle in der schulischen Versorgung ein. Der Wegfall beider Einrichtungen würde eine Lücke in der Versorgung hinterlassen, die nicht so ohne weiteres geschlossen werden könnte. Zwar ist es der Schulbehörde immer noch gelungen, ihren Versorgungsauftrag gut zu erfüllen, doch wäre es nicht so einfach, in einer immer stärker wachsenden Stadt neben dem erwartbaren Mehrbedarf auch noch zusätzlich auftretende Lücken zu füllen. Mit der jetzt in Diskussion stehenden Betreiberlösung hingegen wäre es sogar möglich, den Ausbau des Niels-Stensen-Gymnasiums voranzubringen. Das NSG ist ein höchst anerkanntes Gymnasium, das aber noch nicht über die Größe verfügt, um es wirtschaftlich nachhaltig zu führen. Der Bedarf für eine Vergrößerung ist aber durchaus gegeben.“
Zur Ankündigung der Übereinkunft des Erzbistums mit der Hamburger Schulgenossenschaft, die Schließung der bedrohten katholischen Schulen gemeinsam verhindern zu wollen, erklärt Birgit Stöver, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion und Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Harburg-Mitte:: „Die CDU begrüßt, dass sich der Erzbischof der Schulgenossenschaft gegenüber nun endlich öffnet. Zum Wohle der Schüler, Lehrer und Eltern muss möglichst zeitnah und verbindlich eine einvernehmliche Lösung für die von Schließung bedrohten katholischen Schulen gefunden werden. Es braucht dabei einen festen Zeitplan und Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Die Expertise aller Beteiligten und Betroffenen ist für ein erfolgreiches Konzept wichtig. Deshalb müssen Eltern, Schüler und Lehrer auch weiterhin den gesamten Prozess begleiten dürfen!“
Auch für die Katholische Schule Neugraben (KSN) sehen die beiden SPD-Politiker durchaus wieder eine Zukunft. „Seit Jahren wurden hier schon keine neuen Schülerinnen und Schüler aufgenommen. Die Schließung wurde zu einer Zeit beschlossen, als das Wachstum der Region Süderelbe noch nicht in dem Ausmaß erwartet wurde, wie es nun erfolgt. Hier kann neben der jetzt von der Schulbehörde angekündigten Campus-Schule durchaus noch eine katholische Schule mehrzügig betrieben werden. Mit der Schulgenossenschaft als Betreiber ist auch hier wieder möglich geworden, der KSN neues Leben einzuhauchen. Eltern und Kollegium haben in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt, dass sie den Fortbestand wünschen. Jetzt ist er in greifbare Nähe gerückt. Wir hoffen jetzt darauf, dass alle Beteiligten in aller Deutlichkeit und möglichst schnell ihr Votum für die Betreiberlösung geben werden und dass das Erzbistum auch den gemeinsamen Weg mitgehen wird. Der Bezirk Harburg kann dadurch zu einem Vorzeigemodell für kooperative Träger-Betreiber-Modelle werden – und das weit über Hamburg hinaus. Wir werden das auf jeden Fall auch weiterhin konstruktiv begleiten.“