„Wir bringen die Praxis in die Schule“

ein - v.l.n.r.: Katja Schlünzen (Schulleiterin) Sven Wagner (Lehrer) Anna Schönal (Projektmanagerin Logistik-Initiative Hamburg) Esra Acar Zeynep Kirimitci Thomas Maubach (Lehrer) Ebru Ay

„Wir bringen die Praxis in die Schule“

Enge Partnerschaft mit Logistikbranche

„Sie sind wichtig, weil Sie die reale Praxis in den Unterricht bringen“. Mit diesen Worten begrüßte Katja Schlünzen, Schulleiterin der Stadtteilschule Wilhelmsburg, am 1. März die zahlreichen Vertreter von namenhaften Hamburger Logistikbetrieben in den Räumen der Stadtteilschule Wilhelmsburg. Bei der Zusammenkunft handelte es sich um das erste offizielle Treffen zwischen Logistikbetrieben sowie Schülerinnen und Schülern und Lehrern der Stadtteilschule Wilhelmsburg und galt als Startschuss der Partnerschaft.
Drei Jahre hatten Anna Schönal, Projektmanagerin Personal & Qualifizierung der Logistik-Initiative Hamburg, und Gottfried Eich, Projektkoordinator der Stadtteilschule Wilhelmsburg, die Kooperation zwischen der Logistikbranche und der Schule vorbereitet und entwickelt. Entstanden ist ein Projekt, das seinesgleichen im Bereich Logistik deutschlandweit sucht: Mit Beginn der 8. Klasse werden den Schülerinnen und Schülern der Profilklasse “Schülerfirma Jolle2” mittels verschiedener Unterrichtsmodule die Vielfalt der Berufe und Arbeitsfelder innerhalb der Logistikbranche aufgezeigt. Erlebbar und konkret wird dieses für die Schülerinnen und Schülern durch zahlreiche Besuche verschiedener Logistikunternehmen. Schulpraktika bei Logistikbetrieben lassen die Jugendlichen zudem tiefe Einblicke in den Logistikbereich gewähren. Zu Beginn der 9. Klasse bilden sich dann die “Logistics Youngsters”, eine Gruppe aus 10 bis 15 Schülerinnen und Schülern, die großes Interesse am Thema Logistik gezeigt haben. In den folgenden zwei Jahren werden diese Jugendlichen an einem Tag in der Woche und durch gezielte Schülerpraktika intensiv in die vielschichtige Arbeitswelt der Logistik eintauchen.
„Bei diesem Pilotprojekt handelt es sich um eine „Win-Win-Situation“, erklärt Anna Schönal. „Die Schülerinnen und Schülern der Stadtteilschule Wilhelmsburg lernen frühzeitig und praxisnah die unterschiedlichen Berufe im Bereich Logistik kennen, können sich ausprobieren und wertvolle Kontakte zu den Unternehmen knüpfen. Und die Logistikunternehmen besitzen die wertvolle Chance, ihre facettenreichen Berufe zu präsentieren, junge Menschen für diese Branche zu begeistern und dem Fachkräftemangel gezielt entgegenzuwirken.“ Uwe Richter, Ausbildungsleiter der Firma Kühne und Nagel, durfte bereits eine Schülergruppe in seinem Unternehmen begrüßen und findet das Konzept sehr interessant: Für ihn eine gute Möglichkeit, auf junge Menschen zuzugehen.
Lehrer Thomas Maubach freut sich über die Verknüpfung zwischen Schule und Wirtschaft. Er hat ganz konkrete Vorstellungen, wie er das Thema Logistik interessant und schülergerecht im Unterricht aufbereiten wird. Sein Ziel ist, dass nach den drei Jahren möglichst viele seiner „Logistics Youngsters“ einen Ausbildungsplatz im Bereich Logistik anstreben und erhalten werden oder nach dem Abitur einen entsprechenden Studiengang wählen. Er begrüßt es, dass die Firmen durch das Projekt und Praktikumsplätze die Hürden für die Schülerinnen und Schülern abbauen und dadurch den ersten oft so schwierigen Schritt in Richtung berufliche Zukunft möglich machen. Bereits jetzt konnten die Firmenvertreter schon 23 Praktikumsplätze den Schülerinnen und Schülern der Stadtteilschule Wilhelmsburg für die kommenden drei Jahre anbieten.