Feltz-Werft: Kiellegung eines neuen Fahrgastschiffs

Markus Schreiber, Finkenwerder SPD-Bürgerschaftsabgeordneter (li.), informierte sich bei Ralf Oelbüttel, der zuvor ein kurzes Gedicht vorgetragen und dem Schiff allzeit gute und sichere Fahrt gewünscht hatte, über technische Details Foto: pm

Drei Pfennig-Stücke sollen der „Pompös“ Glück bringen
Feltz-Werft: Kiellegung eines neuen Fahrgastschiffs

 (pm) Finkenwerder. Nach alter Schiffbautradition wird zwischen den Slipwagen, der Helling (Stützen, die das Schiff halten) und dem Schiff ein Geldstück gelegt, um dem Schiff Glück zu wünschen. Bauherr Gregor Mogi (44) hat am Dienstag – mit Blick auf die Tradition seines Unternehmens, das noch zu D-Mark-Zeiten begann – drei 10-Pfennig-Stücke mit den Buchstaben F, F und G ausgewählt, um „Friede, Freude und Glück“ für das neue Schiff zu wünschen.

Gregor Mogi: Freude über die Kiellegung seines neuesten Schiffes Foto: pm

Nach dem Stapellauf sollen diese Geldstücke wieder zum Vorschein kommen. Wie es die Tradition vorsieht, sollen diese Glücksbringer später an Bord besonders aufbewahrt werden.
Die Reederei Gregors GmbH lässt für die Maritime Circle Line ein neues Fahrgastschiff bauen. Am 8. August wurde es auf der Finkenwerder Feltz-Werft auf Kiel gelegt. Der Bau beginnt damit, dass auf dem Slipwagen der Spant („Querrippe“ des Schiffsrumpfes) mit dem Kiel („Rückgrat“ des Schiffes) verbunden wird, erläuterte der Geschäftsführer der Werft, Ralf Oelbüttel.
Das neue Schiff wird nach den modernsten und sichersten Vorschriften gebaut, wobei es dem Bauherrn Gregor Mogi wichtig ist, viele Details im Stil der typischen Hamburger Hafenbarkassen einfließen zu lassen. Mit diesem Neubauprojekt knüpfen Reederei und Werft an die Hamburger Schiffbautradition und Handwerkskunst der 50er- und 60er-Jahre an. Gregor Mogi, Inhaber und Geschäftsführer der Reederei Gregors GmbH: „Es ist für mich etwas Besonderes dieses Schiff bauen zu dürfen. Ich freue mich sehr, mit der Feltz-Werft den richtigen Partner gefunden zu haben, der mit viel Know-how und Erfahrung an die Hamburger Schiffbautradition anknüpft.“

„Pompös“ ist lediglich der Arbeitsname für das neue Schiff. Ob es dabei bleibt wird sich bei der Schiffstaufe im nächten Jahr zeigen Visualisierung: Reederei Gregors

Das neue 21 Meter lange und 4,80 Meter breite Schiff, für dessen Bau allein 40 Prozent der Planung die Sicherheits-Auflagen in Anspruch genommen haben, wird das sechste Ausflugsschiff in Gregors’ Flotte. Die fünf derzeitigen Schiffe sind traditionelle Hafenbarkassen, die umfangreich modernisiert und auf aktuellste Sicherheitsstandards umgerüstet wurden. Alle Schiffe fahren ausschließlich mit dem umweltfreundlichen Ökodiesel GTL Fuel (GTL = Gas-to-liquids).
Das Schiff wird behindertengerecht mit ebenem Fußboden und WC gebaut. Große Fenster sorgen für einen guten Rundum-Blick. Durch Fenster zum Öffnen ist bei gutem Wetter für „Cabrio-Feeling“ gesorgt. Das Ruderhaus ist hydraulisch absenkbar für Fahrten durch die Speicherstadt. Durch den großen Innenraum ist das Schiff, das 132 Personen Platz bietet, vielseitig einsetzbar. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt zehn Monate.