Gegen die Verweichlichung der Streichquartettmusik

priv. -Das Rühl-Quartett spielt in Fleestedt

Gegen die Verweichlichung der Streichquartettmusik.

Kammerkonzert in der Christuskirche Fleestedt.

Kammerkonzert in der Christuskirche Fleestedt, Westpreußenweg 17: am Sonnabend, 6. Oktober, spielt das Rühl-Quartett, bestehend aus Mitgliedern des Philharmonischen Staatsorchesters, ein Streicherkonzert. Es besteht aus Katharina Weiß und Stefan Herrling (Violine), Bettina Rühl (Viola) und Clara Grünwald (am Violoncello). Kompositionen von Haydn, Ives und von Zemlinsky, Beginn ist um 19 Uhr, Eintritt: 18 und 15 Euro (Schüler und Studenten frei).
Der Amerikaner Charles Ives schrieb sein „besseres“ zweites Streichquartett „aus Protest gegen die Banalisierung und Verweichlichung der Streichquartettmusik“, so der Komponist. Das Werk beschreibt Aktionen zwischen vier Männern, die sich unterhalten, streiten, vertragen – eine Modernisierung der Goethe’schen Beschreibung der Königsdisziplin Streichquartett: „vier vernünftige Leute unterhalten sich…“.
In Europa komponierte von Zemlinsky etwa zeitgleich sein zweites Streichquartett. Der von Franz Werfel als „Urmelodiker“ bezeichnete und für „diese Wärme, diesen nur ihm eigenen Überschwang“ gelobte Komponist stand zwischen Tradition und Fortschritt. Er gilt als Romantiker und war doch Impulsgeber für die Entwicklung der Zweiten Wiener Schule um Schönberg. Mit dem eröffnenden Streichquartett von Haydn geht es dann zurück zur Quelle: in die Anfangsphase der Gattungsgeschichte.