„Unzumutbare Belastung für die Bürger“

W.Marsand -Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft André Trepoll kritisiert die geplante Vollsperrung des Moorburger Elbdeiches.

„Unzumutbare Belastung für die Bürger“.

Moorburger Elbdeich: André Trepoll kritisiert Senat.

Der rot-grüne Senat sieht keine Alternativen zur geplanten Vollsperrung des Moorburger Elbdeiches. So interpretiert der Wahlkreisabgeordnete aus Süderelbe und Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft Hamburg, André Trepoll, die Antwort auf seine Anfrage zur Thematik.
Für die notwendigen Arbeiten müsse der Moorburger Elbdeich ab April für ein Jahr bis zur Waltershofer Straße komplett gesperrt werden. Die geplante Maßnahme umfasse den Neubau von circa 430 Metern Straße inklusive Nebenflächen zwischen Moorburger Elbdeich und Altenwerder Hauptstraße sowie den Umbau des rund 370 Meter langen Abschnitts der Straße Moorburger Elbdeich östlich der Waltershofer Straße. Der Bau erfolge in insgesamt drei Bauabschnitten, der genaue Ablauf wird jedoch von der beauftragten Baufirma derzeit noch erstellt. Die Gesamtbauzeit soll zwar auf ein Minimum reduziert werden und rund 1,5 Jahre dauern, aber eine Vollsperrung des Moorburger Elbdeichs von rund einem Jahr bis voraussichtlich Ende März 2020 sei laut rot-grünem Senat unausweichlich. Die Deichumgehungsstraße während der Vollsperrung als Ausweichstraße zu nutzen, sei zwar geprüft worden, käme aber nicht in Frage, da keine verkehrssicheren Wegeverbindungen für den öffentlichen Verkehr vorhanden seien. Immerhin können die direkten Anlieger ihre Grundstücke während der Bauzeit über provisorische Wegeverbindungen erreichen und auch Fußgänger und Fahrradfahrer werden sicher durch die Baustelle geführt. Für die dort fahrende Buslinie 157 wird es während der Bauzeit ab 16. April 2019 einen Sonderfahrplan geben, der rechtzeitig vorher veröffentlicht werden soll.
Die Planung selbst wurde seit 2018 öffentlich bei der Hamburg Port Authority (HPA) als Auftraggeber der Baumaßnahme ausgelegt, auch gab es eine Vorstellung beim Gesprächskreis Moorburg und im Stadtplanungsausschuss der Harburger Bezirksversammlung. Dem jüngsten Antrag der Bezirksversammlung Harburg gegen eine Vollsperrung scheine der rot-grüne Senat nicht folgen zu wollen, folgert Trepoll aus den Ausführungen des Senates.
Dazu erklärt Trepoll: „Es ist richtig, dass die Südanbindung des Containerterminals Altenwerder endlich umgebaut wird, um den wachsenden Verkehr in Zukunft besser abwickeln zu können. Sichergestellt werden muss, dass die Anwohner im direkten Umfeld zukünftig nicht mit noch mehr Durchgangsverkehr, insbesondere von Lkw, belastet werden. Ob es tatsächlich ausreicht, den Lkw-Durchgangsverkehr mit Verbotsschildern zu unterbinden, wird sich zeigen. Wenn man jetzt schon den großen Aufwand betreibt, hätte man über eine bauliche Lösung nachdenken sollen. Selbstverständlich können solche umfangreichen Baumaßnahmen nicht ohne Eingriff in den Verkehrsablauf erfolgen. Jedoch sollten immer alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Der rot-grüne Senat stellt dieses auf meine Anfrage hin zwar so dar, aber wenn man sich die Situation vor Ort anschaut, bleiben zumindest mir Zweifel, dass eine Baustelle ohne einjährige Vollsperrung nicht möglich gewesen wäre. Ich unterstütze daher ausdrücklich den Antrag der Harburger Bezirksversammlung gegen die Vollsperrung des Moorburger Elbdeichs und fordere den rot-grünen Senat auf, diesen Antrag umzusetzen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!“