Meine Mama fährt nach Rio!“

Bogenschützin Jennifer Heß bei den Paralympics

Ganz Deutschland kennt seit Kurzem die Silber-Medaillengewinnerin im Bogenschießen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, Lisa Unruh. In ihre Fußstapfen könnte eventuell Jennifer Heß treten. Die Bogenschützin des Hausbrucher Schützenvereins betreibt ihren Sport als Leistungssportlerin – bei den anstehenden Paralympics. Heß ist seit einem Reitunfall vor einigen Jahren an den Rollstuhl gefesselt. In ihrer Jugend war sie als Schwimmerin mehrfache Landesmeisterin in Schleswig-Holstein und Teilnehmerin an Deutschen Meisterschaften. Nach dem Unglück wollte sich die dreifache Mutter mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Auf der Suche nach einer aktiven sportlichen Beschäftigung begann sie 2009 mit dem Bogensport. Seit dem 1. Januar 2016 ist sie Mitglied der Bogenabteilung im Schützenverein Hausbruch.Bogen 2
Über den Leiter der Bogenabteilung, Stefan Schachler, kam Jennifer Heß zum Schützenverein Hausbrch.
Heß betreibt Bogenschießen nicht lediglich als Zeitvertreib, sondern als Leistungssportlerin. Seit ihrem Eintritt in diese Sportart verbuchte die in Mölln wohnende Spitzensportlerin eine Reihe von nationalen und internationalen Erfolgen.Für die Paralympics (7.-18. September) wurde sie nach ihrem erfolgreichen Abschneiden bei der WM nominiert. Als am 1. August ihre Teilnahme offiziell mitgeteilt wurde, rief ihre 15-jährige Tochter Maleen stolz aus: „Meine Mama fährt nach Rio“.
Dass sie so weit gekommen ist, liegt neben ihrem Talent und ihrer Disziplin auch mit den Trainingsmöglichkeiten im Schützenverein Hausbruch zusammen. Heß treibt Behindertensport bei den Hausbrucher Schützen in der Bogenabteilung. Vier Mitglieder der großen Bogenabteilung des Schützenvereins Hausbruch starten auch für den Behinderten Sportverband Hamburg. Kontakt zum Hausbrucher Schützenverein bekam sie über den Leiter der Bogenabteilung, Stefan Schachler. Für den Schützenverein Hausbruch schießt und startet Heß für den Behinderten Sportverband Hamburg mit dem Recurvebogen auf 70 Meter Distanz im Freien. Sie trainiert fleißig auf der Bogenwiese des Vereins in Hausbruch und bereitet sich ernsthaft auf die Paralympics in Rio vor. Es sind die ersten Paralympischen Spiele für die Wahl-Hausbrucherin. Ihr Trainer meint, sie schaffe es unter die Top 6. Bessere Platzierungen hält er für möglich, sogar einen Sieg. Was ihr an den Spielen gefällt, sei der faire Umgang der Sportler untereinander. Sie würden mit mehr Spaß an die Sache gehen. Das Fairplay wird bei den Behinderten besonders groß geschrieben. Diese Sportart gebe ihr enorme Kraft, betont sie. Die ganze Familie freut sich und steht hinter ihr, sie ist eine große Unterstützung für sie.