Geschichte für die Zukunft

Geschichte für die Zukunft

Per Mausklick durch die fotografische Sammlung

Um seine Bildbestände zu digitalisieren, baut das Archäologische Museum Hamburg/Stadtmuseum Harburg seine Partnerschaft mit den Elbe-Werkstätten aus. Ab Herbst macht das Museum in Harburg ausgewählte Objekte seiner Sammlung auf einer digitalen Plattform öffentlich zugänglich. Zunächst werden Highlights aus der fotografischen Sammlung des Stadtmuseums Harburg veröffentlicht, später werden Objekte aus anderen Sammlungsbereichen folgen. Die Daten werden regelmäßig aktualisiert, sodass die Zahl der online verfügbaren Objekte ständig anwächst. Unterstützt wird das Museum dabei von den Elbe-Werkstätten.
Der Aufbau webbasierter Datenbanken hat in den vergangenen Jahren auch im musealen Bereich großes Interesse gefunden. „Besonders fotografische Bestände bieten künftigen Generationen einen wichtigen Zugang, damit sie ihre Fragen an unsere heutige Gegenwart und Vergangenheit verlässlich und im Kontext mit der schriftlichen Überlieferung beantworten können“, sagte die Sprecherin des Museums, Beate Trede. Dazu sei es notwendig, das fotografische Kulturerbe digital zu erfassen – und das nicht nur, um die empfindlichen Fotografien dauerhaft zu schützen und zu bewahren, sondern auch, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Sammelnde Institutionen wie das Archäologische Museum Hamburg/Stadtmuseum Harburg stehen damit vor einer gewaltigen Herausforderung. Das Museum nimmt diese Herausforderung mit Hilfe der Elbe-Werkstätten an: Zurzeit erfolgt eine schrittweise Digitalisierung des gesamten musealen Fotoarchivs. Seit Beginn des Jahres 2018 unterstützt eine fünfköpfige Außenarbeitsgruppe der Elbe-Werkstätten das Museumsteam bei seiner Arbeit. Bereits seit Oktober 2017 konnten in einer ersten Projektphase 120.000 Originalaufnahmen professionell gescannt und in einer Datenbank erfasst werden.
„Wir möchten unsere Sammlung digital erschließen, um sie Forschern und Interessierten aus aller Welt zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns besonders, dass wir für dieses Pilotprojekt mit den Elbe-Werkstätten einen kompetenten Partner gefunden haben.“ Das Museum in Harburg ist damit das erste Hamburger Museum, das eine solche Kooperation eingegangen ist“, so Dr. Michael Merkel, Sammlungsleiter und Projektkoordinator im Museum. „Teilhabe am Arbeitsleben bedeutet gesellschaftliche Teilhabe“, sagt Jens Rabe, Betriebsleiter der Elbe-Werkstätten (Betrieb Elbe ReTörn für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen) und betonte: „Die Außenarbeitsgruppe im Archäologische Museum Hamburg/Stadtmuseum Harburg bietet dies den Beschäftigten in vielfältiger Weise. Wir freuen uns über diese tolle Kooperation.“
Die Datenbank und das künftige Onlineportal entstehen in enger Zusammenarbeit mit der Verbundzentrale des „Gemeinsamen Bibliotheksverbundes in Göttingen“ (VZG), die darüber hinaus zusätzliche Kapazitäten zur Sicherung der wertvollen Bilddaten bereitstellt. Der Bildbestand des Archäologischen Museums Hamburg/Stadtmuseum Harburg stellt einen wesentlichen Teil der fotografischen Überlieferung Harburgs dar, mit dessen Hilfe sich der Wandel des Stadtbildes von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute nachvollziehen lässt. Mit der Digitalisierung dieser Bestände wird ein systematischer Überblick über 150 Jahre Urbanisierung zur Verfügung gestellt und ein bedeutender Quellenbestand für die Stadt- und Regionalforschung sowie die Architekturgeschichte erschlossen. Durch Querverweise und Rückkoppelungen der Objekte untereinander soll in Zukunft ein dichtes Netz an Informationen entstehen, das auch für schulische und private Recherchen genutzt werden kann.
Die Digitalisierung der Sammlungsbestände soll nicht zuletzt auch dazu beitragen, mehr Menschen für das Museum zu begeistern. Doch dass eine digitale Kopie kein Original ersetzen kann, ist derzeit in der aktuellen Sonderausstellung zu sehen: Die Ausstellung „Zwei Millionen Jahre Migration“ lockt noch bis zum 2. September zahlreiche Besucher in das Museum.
Das Projekt wird unterstützt mit Mitteln aus dem IT-Globalfonds der Hamburger Behörde für Kultur.