Es bleibt wie es ist

Es bleibt wie es ist.

SPD hatte neues HVV-Tarifmodell angeregt.

Der Vorstoß der SPD-Fraktion, ein Tarifmodell zu entwickeln, welches sich nicht primär auf Entfernungsabhängigkeit stützt, ist ins Leere gelaufen. Es solle die Lebensrealität der Bewohner Hamburgs aufgreifen und auch ökologische Faktoren einbeziehen, „um den Verkehrsmittelsplit (die anteilige Verteilung der genutzten Verkehrsmittel) von Individualverkehr zum ÖPNV, aber auch vom ÖPNV zum Rad- und Fußverkehr zu fördern“, hieß es seitens der SPD. Außerdem: „Die Erreichbarkeit des nächstgelegenen Bezirkszentrums im Tarif Nahbereich solle gewährleistet sein.“ Die SPD hatte auch argumentiert, dass gerade auf mittleren Distanzen, „wie zum Beispiel auf der Fahrt zwischen Neugraben (11 Minuten) und Harburg die Fahrt von den Fahrgästen subjektiv im Nahbereich verortet wird.“
Die Antwort der Fachbehörde fiel eindeutig und recht kurz aus: „Eine Abkehr von der sich auf Entfernungsabhängigkeiten stützenden, bestehenden Tarifstruktur ist nicht vorgesehen.“ Dann der Hinweis: „Das HVV-Tarifmodell berücksichtigt bereits mehrere angesprochene Faktoren. So ist es u.a. nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch sinnvoll, wenn ein Preis sich an der Entfernung orientiert. Denn längere Strecken bedeuten auch einen höheren Ressourcenverbrauch.“ Das HVV-Tarifmodell bilde „ein ausdifferenziertes System.“ Bei der Entscheidung der Fahrgäste für den ÖPNV sei außerdem die Preishöhe nicht als einziger Faktor allein maßgeblich. Auch Faktoren wie Angebotsqualität und Fahrplanangebot würden die Entscheidung der Fahrgäste beeinflussen.
Die Fraktion Die Linke hatte den erneuten Vorstoß der SPD für ein HVV-Bezirksticket für Harburg begrüßt.
„Wir freuen uns, dass die SPD endlich erkannt hat, dass ein HVV-Bezirksticket für Harburg richtig ist“, hatte Jörn Lohmann, Vorsitzender der Fraktion Die Linke in der Bezirksversammlung, die Initiative der Sozialdemokraten für ein solches Ticket begrüßt. Denn selbst eine Busfahrt sei für viele Menschen im Bezirk ein Luxus, „der ordentlich ins Geld geht. Zumal nun auch noch der Fahrpreis durch den HVV erhöht wurde“, wie Lohmann betonte. Er erläuterte: „Eine Fahrt innerhalb des Bezirkes Harburg ist genauso teuer, wie eine Fahrt vom S-Bahnhof Neugraben zum S-Bahnhof nach Wedel in Schleswig Holstein. Das ist unlogisch und unfair“, sagte seinerseits Linken-Fraktionsmitglied André Lenthe und erläuterte: „Im Hamburger Stadtkern können dagegen deutlich weitere Wege mit der Kurzstreckenkarte zurückgelegt werden.“
„Auch wenn die Harburger SPD bei der Wirtschaftsbehörde zunächst keinen Erfolg hatte, ist es richtig, wenn sie, wie angekündigt, weiter am Ball bleibt. Unsere Unterstützung hat sie dabei“, verspricht Linken-Fraktionsmitglied Sven Peters Unterstützung. Schließlich hatte Die Linke schon im Jahr 2015 ein solches Bezirksticket in der Bezirksversammlung gefordert. Damals wurde das Anliegen noch von der Großen Koalition abgeschmettert. „Das zeigt, dass mit wechselnden Mehrheiten mehr für die Harburger drin ist, als mit der Großen Koalition“, freut sich Jörn Lohmann.