Begehrter Preis geht gleich zweimal auf die Elbinseln

Hanna Charlotte Erhorn (links) und Constanze Klotz von Bridge&Tunnel- natürlich in ihrer Denim-Kollektion - gewannen den begehrten German Design Award.

Begehrter Preis geht gleich zweimal auf die Elbinseln

German Design Awards verliehen

Dass die Menschen auf den Elbinseln kreativ sind, ist hinlänglich bekannt. Nun wurde dieser Fakt bei der Verleihung des German Design Award am 9. Februar noch mal unterstrichen: Gleich zwei Projekte aus Wilhelmsburg erhielten den begehrten Preis. Das Social Start-Up Bridge&Tunnel wurde in der Kategorie Excellent Product Design/Lifestyle und Fashion geehrt, Sarah Roloff für das ungewöhnliche Cultural Branding vom Musikfestival ”48h Wilhelmsburg“ in der Kategorie „Brand Identity“ (also: Markenidentität/Markenauftritt). Der German Design Award ist der internationale Premiumpreis des Rat für Formgebung und zählt zu den anerkanntesten Design-Wettbewerben weltweit.
Das Social Design Label Bridge&Tunnel bringt professionelles Design und gesellschaftlich benachteiligte Menschen zusammen. Das Denim-Label aus Wilhelmsburg fertigt lokal und fair: mit handwerklich begabten Menschen, die lange Zeit keinen Job finden konnten, und Geflüchteten. Für das Design werden verschlissene Jeans (postconsumerwaste) sowie Materialüberschüsse (preconsumerwaste) verwendet, jedes Produkt ist ein serielles Unikat. Der Jury war das eine Auszeichnung wert: „Die Denim Love-Kollektion vereint trendige Mode mit einem guten Zweck. Ein sympathischer Ansatz, der konsequent umgesetzt wurde, dadurch nicht nur benachteiligten Menschen hilft, sondern auch den Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigt!”
Illustratorin Sarah Roloff aka Studio Ranokel entwickelte für Musik von den Elbinseln eine illustrierte und einheitliche Kampagne, die auf zwei Kernideen basiert: „Zum einen habe ich Foto und Illustration zusammengebracht, sprich: In die Fotos hineingezeichnet. Dabei zeigt das Foto Orte, die die Besucher aus ihrem Alltag gut kennen – während die Illustration spürbar macht, wie sich diese Orte durch Musik verändern und zu etwas Magischem werden. Statt Menschen zu zeichnen, die verschiedenen Kulturkreisen oder Milieus angehören – und damit zwangsläufig Klischees und Stereotype zu reproduzieren – entschieden wir uns für Vögel als Hauptfiguren. Sie sind ebenso vielfältig in Farbe, Herkunft, Größe, Gesang oder Charakter wie die Musiker vor Ort.“
Die Kampagne sollte sowohl Musik von den Elbinseln als Dachmarke etablieren, wie auch den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Formaten stärker herausstreichen. Und natürlich: Lust auf die Veranstaltungen machen! Eine gelungene Kampagne, fand die Jury: „Der interkulturelle Charakter des Musikevents wird nicht durch Menschen verschiedener Herkunft ausgedrückt, sondern mit liebevoll illustrierten Vögeln, die Musik machen. Eine schöne, aufmerksamkeitsstarke Idee, die positive Emotionen weckt, Klischees aber vermeidet.“ Gewinnerin Sarah Roloff: „Äber die Auszeichnung habe ich mich wahnsinnig gefreut, und bin sehr stolz, bei einem so renommierten Preis zu den Gewinnern zu gehören!“