Trainerwechsel bei Poseidon – Lemke ist zurück

Trainerwechsel bei Poseidon – Lemke ist zurück

Wasserballer müssen gegen Ludwigsburg punkten

Poseidons Wasserballer werden derzeit mächtig durcheinander gewirbelt. Erst ging die Mannschaft auswärts beim 7:14 (1:7, 4:3, 2:2, 0:2) gegen den SC Neustadt unter. Nach dem Debakel erreichte die Vereinsführung die nächste Hiobsbotschaft. Trainer Pavle Japaridze tritt aus familiären Gründen mit sofortiger Wirkung zurück und wird sich um seine Eltern in Georgien kümmern. Der 35-jährige ehemalige Nationalspieler übernahm den Vorjahresaufsteiger aus Wilhelmsburg erst im September vor gut fünf Monaten. Und das alles vor dem wichtigen Heimspiel gegen den SV Ludwigsburg heute um 17 Uhr im Inselparkbad. In der Not übernimmt Manager Florian Lemke das Kommando und kehrt auf die Trainerbank zurück. „Nur interimsweise für die nächsten Wochen“, betont der 28-jährige Lemke. „Ich bin mit meiner Masterarbeit fertig und habe nun etwas Zeit, bevor ich beruflich durchstarte.“
Viel Zeit, den Ligasechsten in ruhige Gewässer zu steuern, bleibt nicht. Innerhalb von acht Tagen geht es um die Zukunft des SV Poseidon in der Bundesliga. Play-off oder Abstiegskampf, die Richtung wird höchstwahrscheinlich mit dem Heimspiel gegen Ludwigsburg und dem anschließenden Spiel bei der SG Köln entschieden sein. Lemke gibt sich optimistisch, mit dem Team wieder erfolgreich zu sein. „Taktik schärfen, Stimmung heben und die Marschroute festlegen“, steht auf dem Programm.
Es gilt, das Spiel in Neustadt schnell zu vergessen. In der Pfalz kassierten die Hanseaten eine bittere 7:14-Niederlage gegen den Ligazweiten. Nach noch nicht mal fünf Minuten war die Bundesligapartie quasi entschieden. Sechs Würfe – sechs Treffer für die Pfälzer Hausherren. Für Stammkeeper Abél Müller, 24, kam Bart Hofland, 19. Fast das gesamte Hamburger Team zeigte eine desolate Leistung: Ohne Inspiration, Spielwitz und Ideen trat das Team auf. Es wirkte wie ein müder Abklatsch der Sieben, die vergangene Woche in Berlin aus der sicheren Abwehr, taktisch klug, einen Punkt holte. Ohne Ideen nach vorne wurden die Bälle leichtfertig vergeben und in der Abwehr die Konter der Neustädter nicht abgesichert. „Das war das schwächste Spiel der Saison“, gestand Mannschaftskapitän Alexander Weik. Besonders ärgerlich das unprofessionelle Verhalten von Vincent Hebisch (1. Viertel) und Philipp Barenberg (4. Viertel). Beide sahen wegen Meckerns gegen Schiedsrichterentscheidungen die rote Karte. Es lief einfach nichts zusammen. Auch die Chance, nach dem Seitenwechsel bei 4:9 die vierminütige Überzahl gegen Neustadt zum Anschluss zu nutzen – Mitko Nachev, bulgarischer Nationalspieler, musste wegen Überhärte raus – löste sich im Wasser des Stadionbades auf. Selbst in Unterzahl trafen die Hausherren postwendend zweimal nach Treffern von Patrick Weik und Claudio Sambito.