Wohnprojekt Nöldekestraße: Profitieren Betreuer mehr als die Betreuten?

Wohnprojekt Nöldekestraße: Profitieren Betreuer mehr als die Betreuten?.

Feineis: „Immense Kosten, die viele Fragen aufwerfen“.

304.000 Euro an Miete und 593.000 Euro Personalkosten jährlich verschlingt in Harburg die Unterbringung von derzeit 14 Männern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren in einem Teil der ehemaligen Polizeiwache an der Nöldekestraße. Das ergab eine Anfrage der Harburger AfD-Fraktion. Das so genannte Jungerwachsenenprojekt (JEP) ist für Personen gedacht, die Schwierigkeiten haben, auf dem freien Markt eine Wohnung zu finden. Sie sollen zur „gesellschaftlichen Teilhabe aktiviert“ und „dazu befähigt werden, aktuelle Problemlagen zu überwinden“.
„Aber braucht es dafür wirklich neun Vollzeitbeschäftigte und einen Wachdienst, ‚um eine 24-stündige Präsenz abzudecken‘“, wie die Sozialbehörde in ihrer Antwort auf die Anfrage mitteilt, fragt der sozialpolitische Sprecher der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Harald Feineis aus Neugraben. Er fährt fort: „Dieses Projekt wirft viel zu viele Fragen auf. Die Behörde schweigt zum Beispiel auch darüber, ob es sich bei den betreuten Personen um Flüchtlinge handelt oder nicht. Vor allem aber scheinen die immensen Kosten des Projektes in keinem Verhältnis zum Umfang der Hilfsmaßnahmen zu stehen. Natürlich ist es positiv, wenn Wohnungslose wieder in ein geordnetes, menschenwürdiges Leben zurückgeführt werden. Dennoch muss sich die Sozialbehörde die Frage gefallen lassen, ob angesichts des finanziellen Aufwandes hier nicht die Betreuer deutlich mehr profitieren als die Betreuten.“