Wohnen am Steendiekkanal

So könnte die neue Wohnsiedlung (aus der Vogelperspektive) am Steendiekkanal aussehen. Foto: Büro Heyden und Hidde Architekten BDA

Wohnen am Steendiekkanal
Siegerentwurf sieht 120 neue Wohnungen vor

(pm) Finkenwerder. In Finkenwerder wird in unmittelbarer Wasserlage – am Steendiekkanal – attraktiver Wohnungsneubau für Menschen unterschiedlicher Einkommensklassen, Paare, Familien und Singles entstehen: Jetzt wurde der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs gekürt.
Auf den Flächen des ehemaligen bezirklichen Betriebshofs am Doggerbankweg und weiteren, jetzt zum Teil noch gewerblich genutzten privaten Grundstücken am Finksweg, sollen zunächst mehr als 120 neue Wohnungen entstehen. Ziel des Wettbewerbs war die städtebauliche Neuordnung des etwa 3,4 Hektar großen Areals am Steendiekkanal. Er wurde gemeinsam durch das Bezirksamt Hamburg-Mitte, die Baugenossenschaft Finkenwärder-Hoffnung eG, die Otto Wulff Projektentwicklung GmbH, die Herbert Meier Haus-und Grundstücksverwaltung sowie die Baugemeinschaft Finkenwerder ausgelobt.
Mit dem Beschluss, den städtischen Betriebshof am Standort Finkenwerder ab 2018 mit dem Betriebshof Wilhelmsburg an einem neuen Standort in Wilhelmsburg zusammenzulegen, war der Weg frei, diese Fläche zusammen mit weiteren Grundstücken privater Eigentümer in hochattraktiver und zentraler Wasserlage am Steendiekkanal in Nachbarschaft zur milieugeschützten Kapitänssiedlung als neuen Wohnstandort zu überplanen. „Die im Wettbewerbsgebiet noch vereinzelt existierenden Gewerbebetriebe werden dabei berücksichtigt und in die weiteren Planungen in einer Größenordnung von 600 Quadratmetern integriert“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bezirksamtes Mitte. Der erhaltungswürdige Baumbestand am Doggerbankweg (es handelt sich hier insbesondere um acht ca. 60 bis 80 Jahre alte, dickstämmige Pappeln) bleibt erhalten.
Zwischenzeitlich erfolgte auch die die so genannte „Anhandgabe“ an die Baugemeinschaft, die gemeinsam mit der Otto Wulff Projektentwicklung GmbH baugemeinschaftliche Eigentumswohnungen und öffentlich geförderten Mietwohnungsbau im 1. Förderweg für jeweils 20 Haushalte realisieren wird.
Auf den bisher gewerblich genutzten Flächen nördlich des Betriebshofs soll indessen zukünftig Wohnungsbau mit ca. 85 frei finanzierten Mietwohnungen entstehen.
Die Baugenossenschaft Finkenwärder-Hoffnung beabsichtigt aktuell keinen Wohnungsneubau im Wettbewerbsgebiet. Hier steht vielmehr das Interesse im Vordergrund, „auf ihren Grundstücken Vorsorge für eine bauliche Entwicklung mit einem langfristigen Planungshorizont zu treffen.“
Der Siegerentwurf stammt von dem Hamburger Büro Heyden und Hidde Architekten BDA. Ausgehend vom Finkenwerder Hauptdeich am Steendiekkanal mit vier- bis fünfgeschossigen Einzelbaukörpern staffelt sich die geplante Neubebauung auf 2-3 Geschosse nach Osten ab, „und vermittelt so überzeugend zur Bestandsbebauung der Kapitänssiedlung“, heißt es in der Entscheidung der Jury.
Versetzt angeordnete Baukörper und eine „Durchwegung“ des neuen Quartiers erlauben Blick- und Wegebeziehungen zum Steendiekkanal. Durch die Gebäudekonzeption werde eine sehr gute Ausrichtung der einzelnen Wohnungen hinsichtlich „Belichtung und Sichtbeziehungen“ ermöglicht. Zwischen der Bebauung an der Wasserkante und der mittleren Gebäudezeile entsteht ein Binnenraum mit Freiraumqualitäten, in den die Pappelreihe am Doggerbankweg integriert ist.
Mit dem prämierten Entwurf werde gleichzeitig ein guter Wohnungsmix aus frei finanziertem Wohnungsbau, öffentlich geförderten Mietwohnungen und baugemeinschaftlichen Eigentumswohnungen für unterschiedliche Haushalte und Wohnungswünsche ermög­licht, heißt es weiter.
Vor Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs muss zunächst das notwendige Planungsrecht geschaffen werden. Das hierfür erforderliche Bebauungsplanverfahren wird das zuständige Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung Anfang 2018 einleiten. Die Wettbewerbsergebnisse sollen vor Ort präsentiert werden. Über Ort und Zeitpunkt wird gesondert informiert.