NL: Abbau von Radwegen in Heimfeld

Kay WolkauFoto: priv

Fahrradstadt Hamburg?
NL: Abbau von Radwegen in Heimfeld

(pm) Heimfeld. Es gibt in Hamburg eine Radverkehrsstrategie, ein Veloroutenkonzept und eine Radverkehrsbeauftragte. „Doch wo bleiben die konkreten Verbesserungen für den Radverkehr?“, fragt Kay Wolkau, Fraktionsvorsitzender der Neuen Liberalen in der Bezirksversammlung und wundert sich: „In Heimfeld wird – wie schon 2012 – mal wieder das Gegenteil getan: Der Radverkehr wird hier nicht gefördert, sondern behindert.“
Laut Wolkau soll wieder einmal ein Radweg ersatzlos rückgebaut werden, „denn im Zuge der Um- und Neugestaltung im Einzugsbereichs des S-Bahnhofs Heimfeld soll nun der derzeitig noch vorhandene südliche Radweg zwischen Milchgrund und Alter Postweg verschwinden. Der Radverkehr soll künftig auf die Fahrbahn geführt werden. Leider wurde bereits im Jahre 2012 der besonders gut erhaltene Radweg auf der Nordseite ersatzlos abgebaut.“ Der erneut ersatzlose Rückbau eines Radweges an einer Durchfahrtsstraße mit regelmäßigem Busverkehr sei nicht hinnehmbar. Weder gelte in der Heimfelder Straße Tempo 30, noch seien irgendwelche alternativen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs vorgesehen.
Wolkau hat festgestellt: „Die Unzufriedenheit mit dieser ignoranten Politik ist groß. Denn viele Radfahrer mögen wegen des erheblichen Verkehrsaufkommens, vieler Busse und wegen hoher Geschwindigkeit vieler Fahrzeuge nicht auf der Fahrbahn fahren, sondern fahren aus Unsicherheit auf dem Bürgersteig oder verzichten dann ganz auf das Fahrrad.
Und: Wer den Radverkehr fördern wolle, müsse stets auch den Wohlfühlfaktor beim Radfahren im Auge haben, erwartet er und fragt: „Wer mag schon gerne dicht hinter oder neben einem Bus fahren und direkt die Dieselabgase einatmen?“
Wenn man den Radverkehr fördern und die Verkehrssicherheit für alle erhöhen wolle, sei Tempo 30 das einfachste Mittel, betont der Fraktionsvorsitzende und fährt fort: „So ist der Straßenraum in der Heimfelder Straße über weite Strecken besonders auf der Südseite zu eng für eine separate Führung des Radverkehrs auf Radwegen, Radstreifen oder Schutzstreifen. Dies wäre nur möglich, wenn die Parkstreifen und die Straßenbäume entfernt würden, was angesichts des Parkdrucks voraussichtlich zum illegalen Zuparken der Radverkehrsanlagen führen würde. Auch beim Bau eines einseitigen Schutzstreifens und Aufhebung eines Parkstreifens wäre der bauliche Aufwand mit erheblichem Eingriff in den straßenraumprägenden Baumbestand fragwürdig.“
Die Neuen Liberalen fordern daher den derzeitigen Beibehalt des Radwegs. Ein Rückbau des Radwegs sei besonders zwischen Milchgrund und Thörlstraße, wo der Gehweg neben dem Radweg relativ breit ist, solange nicht vertretbar, „wie alternative Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs nicht getroffen werden.“ Wolkau: „Hier ist Tempo 30 das Mittel der 1. Wahl.“