Kreisverwaltung stellt Energiebericht vor

Landkreis Harburg -Der Energiebericht des Landkreises Harburg bildet eine fundierte Grundlage für Neubau- und Sanierungsprojekte auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040 sind Landrat Rainer Rempe (l.) und Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath überzeugt.

Kreisverwaltung stellt Energiebericht vor.

Erhebliche Anstrengungen, um Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.

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Eine intensivere energetische Sanierung, der Einsatz innovativer Technologien und der Ausbau seiner erneuerbaren Energieerzeugung: Auf diesen Dreiklang setzt der Landkreis Harburg um den Energiebedarf in den kreiseigenen Schulen, Sporthallen, Verwaltungsgebäuden sowie Feuerwehr- und Rettungswachen zu reduzieren, künftig steigende Energiekosten zu dämpfen und nicht zuletzt den CO2-Ausstoß weiter deutlich zu senken. So der Tenor des Energieberichts 2008-2020, den die Stabsstelle Klimaschutz der Kreisverwaltung nun in Zusammenarbeit mit der Kreis-Gebäudewirtschaft vorgelegt hat.
„Auch, wenn wir in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht haben: Wir werden unsere Anstrengungen für mehr Energieeffizienz und insbesondere das Sanierungstempo deutlich steigern müssen, um die vom Kreistag beschlossene Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen“, skizziert Landrat Rainer Rempe das Ziel der Kreisverwaltung für die kommenden Jahre. „Unser Betrieb Gebäudewirtschaft wird noch in diesem Jahr einen detaillierten Fahrplan vorlegen, in dem wir bauliche Standards, methodisches Vorgehen und einzusetzende Technologien für Neubauten und Sanierungen festschreiben wollen.“
Außerdem werde das Konzept Detailuntersuchungen einzelner Gebäude mit einer Bewertung der Einsparpotenziale und der dafür nötigen Investitionen enthalten.
„Die neue Förderkulisse von Bund und Land bietet uns gute Voraussetzungen, um Sanierungsprojekte in den nächsten Jahren intensiv voranzutreiben“, so Landrat Rempe weiter. „Das Energiemanagement und die regelmäßige Energieberichterstattung der Stabsstelle Klimaschutz wird eine zentrale Rolle bei der Evaluierung geplanter Sanierungen und Neubauten spielen“, ergänzt Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath.
Der Energiebericht 2008-2020 bildet eine detaillierte und fundierte Grundlage für die Planungen der Kreisverwaltung für mehr Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Wärme- und Stromerzeugung.
„Die Auswertung unserer Energieverbräuche macht anschaulich deutlich, was wir bereits erreicht haben“, erläutert Energiemanagementberater Christian Ters, der den Energiebericht federführend erarbeitet hat.
So konnten die Energiekosten der Kreisverwaltung seit 2008 trotz eines erheblichen Flächenzuwachses im Bereich der Schulgebäude und dem immer stärkeren Einsatz digitaler Medien stabil in Höhe von rund 2,9 Millionen Euro pro Jahr gehalten werden. Gleichzeitig senkte die Kreisverwaltung aktiv ihren Treibhausgasausstoß durch Sanierungsmaßnahmen und den Einsatz von 100 Prozent Ökostrom in 2011 seit 2010 um 63 Prozent auf nur mehr noch 4.685 Tonnen CO2 pro Jahr. Der spezifische Wärmeverbrauch pro Quadratmeter sank von 97,5 Kilowattstunden in 2008 auf 80,6 Kilowattstunden jährlich in 2019: Eine Ersparnis von insgesamt 17 Prozent oder 1,5 Prozent pro Jahr.
Parallel dazu sank der spezifische Stromverbrauch von 27,4 Kilowattstunden pro Quadratmeter in 2008 um 21,5 Prozent auf 21,5 Kilowattstunden in 2019. Die Kreisverwaltung erzeugt derzeit 6 Prozent des pro Jahr benötigten Stroms durch 14 Photovoltaikanlagen auf Dächern. Der Anteil der durch den Landkreis beispielsweise über Blockheizkraftwerke selbst erzeugten Wärmeenergie beträgt derzeit 12,5 Prozent.
„Insofern zeigt unser Energiebericht sehr deutlich, wie viel wir noch zu tun haben, wenn wir bis 2040 eine Reduzierung der Energieverbräuche um 50 Prozent erzielen möchten“, so Christian Ters, der auch die in während der kommenden fünf Jahre mindestens zu erwartenden Mehrkosten von über 800.000 Euro durch die CO2-Abgabe der Bundesregierung bei der Wärmeversorgung im Auge hat.