Nur zwei Areale für Glamping gefunden.
Zukünftig Luxus-Camping in Moorburg?.
Schon einmal etwas von Glamping gehört? Eher nicht? Dann erfolgt hier zunächst mal eine Begriffsklärung. Glamourous und Camping zusammengenommen ergibt Glamping. Dies sei als moderne, qualitativ hochwertige Form von Camping zu verstehen. Sie bedeutet die Verknüpfung von Komfort und hoher Qualität der Unterkunft mit Naturnähe. Vielfältige Typologien sind denkbar: Beispielsweise Zeltunterkünfte, Wohnwagen, Wohnmobile oder feste Unterkünfte (Hütten, Charlets, etc.). Die jeweilige Infrastruktur kann unterschiedlich ausfallen: Einfache Glamping-Angebote bieten lediglich buchbare Wohnwagen sowie einfache Begleitnutzungen (festes Mobiliar im Außenraum, Wasch- und Kochmöglichkeiten), hochwertige Angebote umfassen dagegen auch Poolanlagen, Restaurants und zusätzliche Freizeitangebote. Vor diesem Hintergrund wollte die CDU von der Verwaltung wissen, welche Standorte im Bezirk Harburg für das Glamping geeignet erscheinen und welche baurechtlichen Bedingungen erfüllt sein müssen, um entsprechende Glamping-Infrastruktureinrichtungen zu ermöglichen. Auf der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 2. November konnte der zum Thema vortragende Referent Markus Schäfer vom Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirkes Harburg der CDU nicht viel Hoffnung machen. Lediglich zwei Standorte wären nach einer langen Suche übriggeblieben. Beide befinden sich in Moorburg, so Schäfer. Ein Areal namens „Löffelfläche“ liegt in unmittelbarer Nähe zu beiden Kattwykbrücken und dem Container-Terminal Altenwerder. Die Vorteile (Fläche aufgrund der topografischen Lage mit Aussicht auf Moorburg, Containerterminal und Elbe Nähe zu den Naherholungsräumen Süderelbe und Nähe zur BAB 7) stünden erhebliche Nachteile (Änderung des Planrechts erforderlich, Fläche im Zuständigkeitsbereich der HPA, Flächenkonkurrenz: Gewerbeflächennutzungskonzept, Fläche tlw. topografisch bewegt, Infrastruktur nur teilweise vorhanden, Anschluss an Siele im Moorburger Elbdeich zu prüfen / hohe Erschließungskosten und ehemalige Spülfelder belastet) entgegen. Die zweite Fläche am Moorburger Kirchdeich (Alten Moorkathen) punktet zwar mit einigen Standortvorteilen wie Busanbindung durch Linie 157, Haltestelle Moorburger Burgweg circa einen km entfernt, Infrastruktur (Siel, Elektrizität) im Bestand vorhanden, Nähe zum Dorfkern Moorburg und den Freizeit-und Naherholungsräumen in Süderelbe, Fläche im Grundvermögen der FHH, Fläche z.T. bereits als Stellplatz Wohnmobile genutzt oder Nähe zur BAB 7 weist aber ebenfalls mit gewichtigen Nachteilen auf. So wäre die planungsrechtliche Situation unklar. Ein B-Planverfahren für eine langfristige Nutzung erscheine erforderlich, erklärte Schäfer. Auch befinde sich die Fläche im Hafenerweiterungsgebiet Zone 1 (bis 2035 Bestandszusicherung Moorburg). Zudem sei fraglich, ob mögliche Luxuscamper sich in der Nähe der voraussichtlich ab 2030 fertigen A26 entspannen wollen. Zudem liege das Areal im Landschaftsschutzgebiet, listete Schäfer weiter auf. Dieser erwähnte noch weitere untersuchte Flächen wie beispielsweise in Cranz (Cranzer Hauptdeich), im Ehestorfer Heuweg (Parkplatz beim Landhaus Jägerhof) oder in Neuland. Alle drei zuletzt genannten Flächen fielen durch das Raster. Schäfer gab bei der Gelegenheit zu bedenken, dass solch hochwertige Campingplätze zu Lasten des Wohnungsbaus, der Ansiedlung von Gewerbeflächen oder auch der Einrichtung von Naturräumen gingen. Der Referent erteilte einem weiteren CDU-Vorstoß in Richtung Luxus-Camping am Dampfschifffsweg eine Absage. Dort würden keine Stellplätze entstehen, so Schäfer.
