„Matador 3“ brachte Brückenteil

W. Marsand -Ab 2020 soll über die NBK der Bahnverkehr rollen. Außerdem können Fußgänger und Radfahrer die NBK benutzen.

„Matador 3“ brachte Brückenteil.

Neue Bahnbrücke Kattwyk (NBK) kommt voran.

Die Neue Bahnbrücke Kattwyk (NBK) nimmt langsam an Gestalt an. Unter der Woche wurde das zweite Brückenteil für die neue Eisenbahnbrücke angeliefert und später montiert. Die Montage des gewaltigen Brückenteils ging mittels des mächtigen Schwimmkrans „Matador 3“ über die Bühne. Zur Wilhelmsburger Seite war ein weiteres riesiges Brückenteil bereits vor Kurzem installiert worden. Zudem steht die Erhöhung der Brückenpfeiler auf dem Programm. Damit nicht genug: Das Maschinenhaus, das das über 130 Meter lange Mittelteil der Brücke in die Höhe bugsiert, wenn Schiffe unter dem Bauwerk durchfahren, soll montiert werden. Das mittlere Brückenstück wird im Dezember eingesetzt.
Zur Erinnerung: Die neue Bahnbrücke soll die 1973 gebaute Kattwykbrücke, über die aktuell Züge und der Straßenverkehr rollen, deutlich entlasten. Aktuell ist die Kattwykbrücke täglich rund zehn Stunden für Fahrzeuge gesperrt, weil Züge drüber oder Schiffe unterdurch fahren. Zukünftig sollen drei Züge pro Stunde über die neue Eisenbahnbrücke rollen. Die alte Kattwykbrücke wird ab dann nur noch drei Stunden täglich für Fahrzeuge geperrt sein. 2020, so die Planungen, soll die 250 Millionen Euro teure Eisenbahnbrücke fertig sein und für den Bahnverkehr freigegeben werden. „Der Hafen wächst – die Kattwykbrücke kann leider nicht mitwachsen. Auch auf den Straßen steigt das Verkehrsaufkommen durch den wachsenden Güterumschlag und die Hafenentwicklung beständig an. Für eine effiziente Infrastruktur und optimalen Verkehrsfluss muss das Schienen- und Straßennetz übergreifend ausgebaut werden. Die Kattwykbrücke ist Teil dieses Verkehrsnetzes: Nach mehr als vier Jahrzehnten in Betrieb ist eine Anpassung an die heutigen Verkehrsverhältnisse unbedingt notwendig“, heißt es dazu von Hamburg Port Authority (HPA). Durch das hohe Verkehrsaufkommen wird dieser wichtige Verkehrsknotenpunkt immer stärker belastet. Etwa drei Stunden täglich sei die Brücke durch passierende Schiffe für Bahn und Kfz gesperrt. Dazu kämen bis zu sieben Stunden Sperrzeiten durch den Bahnverkehr, dem Vorrang vor dem Straßenverkehr eingeräumt worden ist. Da die Brückenkonstruktion nicht für die heutige Belastung ausgelegt ist, verringern Last- und Geschwindigkeitsbegrenzungen die Nutzungsmöglichkeiten der Brücke zusätzlich, so HPA.
„Das alles macht die Nutzung der Kattwykbrücke zunehmend ineffizient und damit zeit- und kostenaufwändig. Ein Brückenneubau ermöglicht die Trennung von Bahnverkehr und Straßenverkehr, sodass sich Sperrzeiten und andere Beschränkungen wesentlich reduzieren“, machte HPA die Notwendigkeit des Baus der NBK auf seiner Internetseite deutlich.
Mit NBK nördlich der bestehenden Kattwykbrücke würden die Verkehrsbänder Schiene und Straße voneinander getrennt und damit an die modernen Anforderungen angepasst. Gleichzeitig wird das Verkehrsnetz durch die geplante Erweiterung auf die Zukunft vorbereitet. Das macht den Neubau zu einem bedeutenden Infrastrukturprojekt und zu einem wichtigen Teil der Hafenentwicklung. Weltweit gibt es zurzeit kaum eine vergleichbare Brückenfamilie, was die technologischen Ansprüche betrifft. Als Bahnbrücke wird die NBK auf die Belastungen des heutigen und künftigen Schienenverkehrs ausgelegt sein. Wie vorher die Kattwykbrücke, werden sowohl der hafeninterne Bahnverkehr wie auch alle Züge aus dem Westhafen in nordöstliche Richtung die Hafenquerung nutzen. Fußgänger und Radfahrer gewinnen mit dem komfortablen Rad- und Fußweg auf dem Brückenneubau eine sichere Überquerungsmöglichkeit über die Süderelbe, die gleichzeitig eine tolle Aussicht über Elbe und Hafen bietet. Die Nutzung der 1973 erbauten Kattwykbrücke bleibt damit dem Straßenverkehr vorbehalten, erläutert HPA abschließend.