„Zentrum der Migration“ auf der Veddel geplant

Der Bund hat in seinem Haushalt 23 Millionen für ein Einwanderermuseum genehmigt das direkt neben der BallinStadt dem Auswanderermuseum auf der Veddel errichtet werden soll Foto: au

„Zentrum der Migration“ auf der Veddel geplant.

Ein Einwanderermuseum für 46 Millionen Euro.

Seit 2007 informiert die BallinStadt – das Auswanderermuseum auf der Veddel – über die Auswanderung über Hamburg in die Welt sowie Migrationsbewegungen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Der Ort, wo das Museum steht, ist geschichtsträchtig: Genau hier hatte der Hapag-Reeder Albert Ballin die ersten Auswandererhallen 1901 errichtet, drei Gebäude wurden für das Museum originalgetreu rekonstruiert. Nun soll ein weiterer, völlig neuer, eigenständiger musealer Ausstellungs- und Veranstaltungskomplex errichten werden, der insbesondere der Einwanderung nach Deutschland im 20. und 21. Jahrhundert gewidmet sein soll. Aus- und Einwanderermuseum an dem selben Standort sollen so ein „Zentrum Migration“ von nationaler und internationaler Bedeutung bilden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 46 Millionen Euro, davon trägt der Bund 23 Millionen, wie letzte Woche bekannt gegeben wurde. Weitere 23 Millionen Euro soll die Stadt Hamburg bereitstellen.
„Das Zusammenspiel von deutscher Auswanderung und Einwanderung nach Deutschland – mit ähnlichen Lebenswegen und Erfahrungen – trägt zum besseren Verständnis auf beiden Seiten bei. Mir ist es wichtig, bei der Entwicklung des Museums insbesondere die Erfahrungen der Einwanderer aus der ersten Generation einfließen zu lassen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs, haushaltspolitischer Sprecher der SPD.
Außerdem soll das neue Museum das gerade entstehende Deutsche Hafenmuseum in Grasbrook konzeptuell ergänzen und in räumlicher Nähe entstehen. Damit setze Hamburg ein wichtiges Zeichen und stelle als erste Stadt Deutschlands umfassend seine Geschichte und Gegenwart der Migration dar, heißt es in einer Pressemitteilung der Hamburger SPD.
„Ich freue mich sehr, dass der Bund unsere Idee eines Einwanderermuseums aufgegriffen hat und sich zur Hälfte an den Kosten beteiligt. Gemeinsam setzen wir ein besonderes Statement für das moderne und internationale Hamburg. Unsere Stadt ist in außerordentlicher Weise immer schon eine Stadt der Auswanderung gewesen. Diesem Aspekt verdankt Hamburg seinen Beinamen ‚Tor zur Welt‘. Aber das Tor ist keine Einbahnstraße: Hamburg hat gerade von Einwanderung im Laufe des 20. und 21. Jahrhunderts stark profitiert. Ich freue mich sehr, dass wir diesen Aspekt unserer Stadtgeschichte nun stärker in den Blick nehmen. Jetzt, wo die Finanzierung gesichert ist, kann im Hamburger Hafen ein deutschlandweit einmaliges Konzept umgesetzt werden. Die Dokumentation, Diskussion und Vermittlung von kultureller Vielfalt und Migration wird den Blick für Hamburgs Identität im 21. Jahrhundert weiter schärfen“, so Kazim Abaci, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion.
Zusammen mit Rüdiger Kruse (CDU) hat Johannes Kahrs insgesamt in den Haushaltsberatungen für das Jahr 2020 über 194 Millionen Euro des Bundes für diverse kulturelle Projekte in Hamburg durchsetzen können. Darunter fällt unter anderem auch das Deutsche Hafenmuseum, das 58 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt bekommt. Die zusätzlichen Mittel sollen für die Herrichtung des 50er-Schuppens als zweiten Standort des Hafenmuseums – hierfür allein 20 Millionen Euro – für Sanierungsarbeiten an der PEKING sowie für die Herrichtung des Liegeplatzes Holthusenkai dienen.