Wohnen mit Nahversorger

pm -Großes Interesse an den Bauplänen die im Treppenhaus des Rathauses ausgestellt waren.

Wohnen mit Nahversorger.

Öffentliche Plandiskussion Wilstorf 37.

Manche von ihnen tragen gelbe Westen – in Anlehnung an die Proteste in Paris. Bei manch einem Abgeordneten des Stadtplanngsausschusses im großen Sitzungssaal des Rathauses macht sich ein ungutes Gefühl breit. Es wird doch nicht etwa … hört man hinter vorgehaltener Hand. Nein, ist es nicht. Aber in der Tat: Über 100 Harburger sind der Einladung zur öffentlichen Plandiskussion über den, so die offizielle Bezeichnung, „Vorhabenbezogenen Bebauungsplan-Entwurf Wilstorf 37 – Winsener Straße 32 bis 50“, gekommen. Sie wollen Details über die neue Bebauung an dieser Stelle – einschließlich Rewe-Markt – erfahren, denn ihre Häuser und Grundstücke grenzen – nomen est omen – zum Beispiel am Eigenheimweg (aber nicht nur dort), zum Teil unmittelbar an die zu bebauende Fläche mit 19.100 Quadratmetern, auf der heute noch die ARAL-Tankstelle steht.
Wohnnutzung (8 Prozent Sozialwohnungen), „zur Revitalisierung der brachliegenden Fläche“ soll auf 30.000 Quadratmetern hier realisiert werden, wie viele Wohnungen genau, steht heute noch nicht fest, es sollen aber sowohl große als auch kleine sein. Für den neuen REWE-Markt stehen 6300 Quadratmeter zur Verfügung, die Anlieferung erfolgt über die Winsener Straße. Eine Kita mit 800 Quadratmetern ist ebenfalls vorgesehen. Das „Nutzungsspektrum“, wie es in den Informationsunterlagen heißt, „soll… in einer überwiegend drei- bis fünfgeschossigen Bebauung (je nach Topographie) verwirklicht werden. Die neuen Baukörper werden zwei Innenhöfe bilden, auch ein neuer Fußweg zwischen Winsener Straße und Eigengeimweg ist vorgesehen. Die Anlieger des Eigenheimwegs sind davon wenig begeistert und stellen die Notwendigkeit in Frage, denn sie befürchten, dass die Passanten dann großzügigen Einblick in Haus und Hof erhalten. Und das finden sie nicht in Ordnung. Selbst einen entsprechenden Zaun hochzuziehen, sehen sie nicht als ihre Aufgabe an. Andere stoßen sich an der Höhe der Bebauung (etwa 20 m), fürchten eine Verschattung ihrer Grundrisse oder die Möglichkeit, aus den oberen Etagen den alt Eingesessenen förmlich von oben in den Teller spucken zu können. Wie „eingemauert“ werde man sich dann fühlen, so die Befürchtung eines Anwesenden. Deshalb, so das Versprechen der Architekten, soll eine Verschattungsstudie erstellt werden. Andere wiederum befürchten, dass der Verkehr zunimmt. Schon jetzt sei das Quartier zugeparkt. Allerdings: Eine zweigeschossige Tiefgarage mit 300 Plätzen wird hier auch entstehen.
Auch die Idee eines Leuchtturmprojekts mit begrünten Dächern statt „Betonklötzen“ hat Befürworter.
Die so genannte Vorweggenehmigungsreife soll 2020 erreicht sein. Für Ende 2020 ist der Baubeginn vorgesehen. Drei Jahre soll die Bauphase insgesamt – in mehreren Bausbachnitten – dauern.