„Wie Lego für Erwachsene“

Primus -Das „LightywoodÒ-Projekt am Lotsekai mit den drei geplanten Neubauten in einer ersten Visualisierung

„Wie Lego für Erwachsene“.

Schlossinsel: Neubau aus (größtenteils) Holz am Lotsekai.

Sie ist eine der wohl letzten noch unbebauten Flächen im Binnenhafen. Sie liegt unmittelbar am Nordufer des Lotsekanals, genau gegenüber vom Kanalplatz, genauer, am Lotsekai. Hier soll in einem ersten Schritt ein Bürohaus in Form eines H entstehen. Das Besondere daran: Es besteht zu einem maßgeblichen Teil aus Holz. Das Projekt stellte der Architekt Achim Nagel, Chef der Primus developments GmbH aus Hamburg, am Montag in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vor. Der Projektentwickler hat sich auf Objekte in Wasserlage spezialisiert.
Das geplante neue Objekt soll sich (siehe Foto) zum Wasser hin öffnen. Während in den oberen Stockwerken Büros vorgesehen sind, entstehen im Erdgeschoss auch Räume für Läden und einen Gastronomiebetrieb mit Außenplätzen und Blick auf das Wasser – genau schräg gegenüber und in Sichtweite von der Fläche, auf der sich früher der ehemalige Beachclub über großen Zuspruch freute.
Der Neubau wäre mit der Fußgängerbrücke über den Lotsekanal unmittelbar mit dem Kanalplatz verbunden. Der Name des Projektes ist bei Primus Programm: „Lightwood“. Der Grund ist einfach, wie Nagel erläuterte: Das Gebäude zwischen Lotsekanal und Zitadellenstraße besteht zu eine Großteil aus Holzmodulen, die in Betonfertigteile platziert werden. „Wie Lego für Erwachsene“, so Nagel weiter.
Vorläufer dieser Bauweise war „Woodie“, ein Wohnhaus mit 371 Plätzen für Studenten in Wilhelmsburg. Für diese innovative Bauweise ist Primus mehrfach ausgezeichnet worden. Doch warum jetzt Lightywood? Nagel erläuterte: Lighty steht für Leichtindustrie, die sich im Binnenhafen vermehrt angesiedelt habe und wood eben für Holz. Unmittelbar hinter dem Lightwood-H soll noch ein Parkhaus mit Platz für 250 Fahrzeuge entstehen und östlich davon, auf der Fläche, auf der einmal erfolgreich ein Beachvolleyball-Turnier ausgetragen wurde (Trotz der großen Begeisterung im Bezirk konnten Verwaltung und Politik diese Fläche nicht dauerhaft für Beachvolleyball sichern), ist ein weiteres Bürohaus mit Blick auf den Yachtclub „Hansa Harburg“ geplant, für das die letzten Details allerdings noch entwickelt werden müssen. Der Schlüsselmieter steht bereits fest. 400 Mitarbeiter sollen dann in den neuen Büros, verteilt über 6000 Quadratmeter, arbeiten. Mitte 2022 sollen diese Büros bezugsfertig sein. Insgesamt wird das komplette Projekt eine Nutzfläche von 10.000 bis 12.000 Quadratmetern anbieten.
Sieben Architekturbüros haben nun den Auftrag von Primus erhalten, diese ersten vorgestellten Vorschläge kreativ weiterzuentwickeln. Eine Jury, bestehend aus Architekten, Vertretern der Verwaltung und der Lokalpolitik, wird sich abschließend für einen der Vorschläge entscheiden – und zwar noch im Juni, vor den Sommerferien, wie Harburgs Baudezernent Hans Christian Lied sagte. Die 380 Kilovolt-Hochspannungsleitung vor Ort steht dem Projekt nicht im Wege, hieß es am Montag. Das Ingenieurunternehmen aus der Luftfahrtbranche, das als Mieter hier einzieht, habe versichert, so der Primus-Chef, dass die Hochspannungsleitung kein Hindernis darstelle.