Was wird aus Pipistrellus nathusii und Micromys minutus?

Was wird aus Pipistrellus nathusii
und Micromys minutus?.

Die Linke: „Umwelt planiert, Nutzung ungewiss!“.

Die Fläche ist durch Sandaufschüttung für die Logistik-Nutzung seit Monaten hergerichtet worden. Ein Grundstücksbesitzer in Neuland bangte um seine Flächen, das Thema kochte hoch (Der Neue RUF berichtete). Provisorische Zufahrten waren hergestellt, Honorare für Projektentwickler (2.090.027 Euro) bezahlt worden, allein die Flächenherrichtung kostete 12.775.263 Euro, die Herstellung Ringdrainage einschl. Drosselschacht schlug mit 1.458.940 Euro zu Buche. Soll das alles und einiges mehr ganz vergeblich gewesen sein? Jetzt hat sich die Fraktion Die Linke in der Bürgerschaft zu Wort gemeldet und schreibt: „In Neuland (Harburg) hat die Stadt für 22,5 Millionen Euro ein Biotop zerstört, um eine Gewerbefläche zu errichten – obwohl es bis heute keinen Nutzer für die Fläche gibt, nachdem DHL (als Nutzer- die Red.) abgesprungen ist.“ Eine Anfrage der Fraktion hat ergeben: Eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren sind dort dauerhaft verschwunden.
„Auf blauen Dunst hin hat der Senat eine ökologisch wertvolle Fläche dem Erdboden gleichgemacht“, kritisiert Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. „Die noch 2016 vorhandene Flora und Fauna, darunter auch geschützte Arten, ist nunmehr, nach Aussage des Senats, dort nicht mehr nachweisbar. Das ist schier unglaublich!“
Der Senat habe nach wie vor nicht verstanden, was „Nachhaltigkeit“ bedeutet „Es ist eine katastrophale Bilanz für die Hamburgische Umweltpolitik“, so Jersch. „Die Natur darf nicht weiter zerstört und Flächen versiegelt werden. Zumindest muss es für den Lebensraum von Pflanzen und Tieren Ersatz geben, bevor er unwiederbringlich vernichtet wird. Die Planierraupe darf nicht länger das Symbol der Umweltpolitik des Senats sein.“
Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens Neuland 23, so die offizielle Bezeichnung, wurden, wie es in der Antwort auf die Fragen der Linken zu lesen ist, „die Tierartengruppen Brutvögel, Fledermäuse, Amphibien, Libellen und Tagfalter systematisch erfasst. Für die Tierartengruppen Säugetiere (ohne Fledermäuse), Reptilien, Fische, Nachtfalter, Hautflügler, Käfer, Echte Netzflügler, Heuschrecken, Spinnen, Krebse, Weichtiere und Niedere Tiere (Stachelhäuter, Nesseltiere, Schwämme) erfolgte eine Potenzialabschätzung. Außerdem ist eine Schneckenkartierung (Molluskenkartierung) erfolgt.“
Innerhalb des Plangebietes wurden außerdem die Fledermausarten Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) und Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) nachgewiesen sowie weitere Vorkommen von Fledermäusen aus der Gattung Myotis festgestellt. Außerhalb des Plangebietes, südlich der Neuländer Straße, wurden die Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) und die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) erfasst.“ Nicht nachgewiesen, aber wahrscheinlich, ein Vorkommen der in Hamburg gefährdeten Zwergmaus (Micromys minutus). Für alle übrigen besonders geschützten Säugetiere stellte das Untersuchungsgebiet keine optimalen Lebensbedingungen zur Verfügung.“
Abschließend daher die Frage: Cui bono?