„Warum erhält die Pella Sietas-Werft bisher keinerlei Unterstützung aus dem Hamburger Senat?“

„Warum erhält die Pella Sietas-Werft bisher keinerlei Unterstützung aus dem Hamburger Senat?“.

Grüne fordern vom Senat eine Lösung zur Behebung der Verschlickung.

Das war Maßarbeit: Am Abend des 1. Juni wurde das Baggerschiff „Osteriff“ erfolgreich aus der Pella Sietas-Werft ausgedockt und zu Blohm + Voss zur Endmontage überführt. Es war ein schwieriges Manöver, weil das Dock und die Este stark verschlickt sind. Viel später wäre es nicht mehr möglich gewesen, weil die Werft keine Genehmigung für eine Spülung des Hafenbeckens erhält, sagt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Gudrun Schittek. Diese hat in der Vergangenheit bereits oft auf die schwerwiegenden Folgen der Verschlickung für die Deichsicherheit und den Wirtschaftsstandort Pella Sietas-Werft hingewiesen.
In der Wintersaison untersage HPA, so Schittek, eine Spülung mit dem Wasserinjektionsverfahren, damit das Estesperrwerk nicht wieder havariert und der Hochwasserschutz gefährdet sei. In den Sommermonaten untersage die Umweltbehörde BUKEA aus ökologischen Gründen die Spülung. Die Werft habe Aufträge für die Fähre „Frisia“ für den Nordfriesischen Inselverkehr, die bereits im Bau wäre, und für einen Eisbrecher. Aber eine zuverlässige Planung sei ungewiss. Wie in Zukunft Schiffe angesichts der Verschlickung der Este gebaut und ausgeliefert werden sollen, wäre ungewiss. 600 Arbeitsplätze in der Region seien gefährdet. Die einzige Lösung, die die Umweltbehörde anbiete, sei der Bau einer Spülleitung durch das Mühlenberger Loch in die Fahrrinne der Elbe, sagt Schittek.
Ob diese Lösung überhaupt technisch möglich sei und wie hoch die Kosten sind, wäre unklar. Eigentlich wäre das Wasser- und Schiffahrtsamt des Bundes in der Pflicht, die Tiefenhaltung der Fahrrinne der Este zu gewährleisten. Aber das Versprechen von Enak Ferleman, dem Staatssekretärr beim Bundesminister für Verkehr, der die Werft im November 2020 besucht hat, dass bis Ende Mai 2021 gehandelt würde, ist nicht eingelöst worden, kritisiert die Grüne. „Warum erhält die Pella Sietas-Werft bisher keinerlei Unterstützung aus dem Hamburger Senat? Die Wirtschaftsbehörde sollte dringend intervenieren und eine Lösung anbieten. Die älteste Hamburger Werft und das Unternehmen Este Projekt Service auf dem Werftgelände brauchen keine Subventionen, sondern nur die Genehmigung, die Wassertiefe für ihre Projekte herzustellen. Es muss schnell gehandelt werden, die Pella Sietas-Werft und die Firma EPS brauchen Planungssicherheit für die Zukunft“, betont Schittek. Um den Ernst der Lage auch der grünen Hamburger Parteiführung vor Augen zu führen, besuchte Schittek am 18. Mai mit dem Fraktionsvorsitzenden Dominik Lorenzen die Pella Sietas-Werft.