Walker und Zazai führten Towers zum Weihnachtssieg

Walker und Zazai führten
Towers zum Weihnachtssieg.

Am 5. Januar auswärts gegen Trier.

Das schönste Weihnachtsgeschenk haben sich die Hamburg Towers selbst gemacht – und dabei auch noch 3400 Zuschauern in der ausverkauften edel-optics.de Arena eine bis in die Schlussminute hinein an Spannung kaum zu übertreffende Begegnung geboten. Das finale Spiel des Jahres gewannen die Wilhelmsburger mit 75:69 (50:48, 37:35, 21:21) gegen starke Nürnberg Falcons. Damit bleibt der Tabellenzweite auch im achten Match daheim unbesiegt.
Gewohntermaßen standen Achmadschah Zazai, Tevonn Walker, Drew Barham, Beau Beech und Jannik Freese in der Startformation. Untypisch für ein Heimspiel, leisteten sich die Gastgeber zunächst einige Unsicherheiten, die Nürnberg auszunutzen wusste. Den Falken gelangen relativ ungehinderte Penetrationen zum Korb, ein Dunking von Justin Raffington nach schönem Durchstecker von René Kindzeka war der Weckruf für das Team von Headcoach Mike Taylor. Dann gab es das, worauf die Towers-Fans seit Wochen gewartet haben: ein offensives Lebenszeichen von Hrvoje Kovacevic. Und was für eins. „Kova“ netzte sämtliche seiner drei Dreier ein und war Hauptverantwortlicher für das 21:21 nach Viertel eins.
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischten jedoch abermals die vorübergehend auf Zonen-Verteidigung wechselnden Franken. Das 22:27 war schnell egalisiert. Gehörten die ersten zehn Minuten Kroatien, waren die zweiten in Besitz von Kanada. Walker attackierte erbarmungslos das Herz der Falken-Defense, die unter dem Druck nachgab. Die hohen Oktanzahlen normaler Auftritte in Wilhelmsburg erreichte die Towers-Offensive allerdings nicht, weswegen die Führung zur Halbzeit mit 37:35 moderat ausfiel.
Besonders die Starter der Hamburger hatten Schwierigkeiten gegen die physische Abwehr. Barham setzte seine Wurf-Krise aus dem Heidelberg-Spiel fort, die Big Men verlegten einfache Korbleger, und mitunter kam Pech dazu. Doch die Hausherren konnten sich auf ihre Fähigkeit, Körbe zu verhindern, sowie vor allem auf den überragenden Walker verlassen. Vor Augen einiger Boxer der Hamburg Giants hatten die Drives des Guard-Bulldozers gewaltigen Punch. Gut genug, um den knappen Zwei-Punkte-Vorsprung zu halten (50:48).
Fünf Zähler betrug der Rückstand bereits (52:57/34. Minute), als Zazai sich dazu entschied, in ungewohnter Rolle zu glänzen: der als Scorer. Zwei Freiwürfe und ein Treffer aus der Mitteldistanz brachten die Towers heran, Walker drehte die Begegnung von der Benefizlinie (58:57/35.). Dennoch mussten die Fans im Inselpark bangen. Die Führung wechselte beständig von Angriff zu Angriff. Beim Stand von 64:64 nahm sich Zazai erneut ein Herz und bewies, dass er auch von jenseits der Dreierlinie gefährlich sein kann. „Elektro-Achim“ stand unter Strom. Der Distanzbombe ließ er einen trotz Kontakt erfolgreichen Korbleger sowie zwei Freiwürfe folgen (71:66/39.). Kurzum: Der Kapitän verfügte über das, was üblicherweise nicht vom Weihnachtsmann, sondern vom Osterhasen gebracht wird. Diesmal hatte der starke Rivale keine Antwort mehr parat.
„Heute hatten wir nicht unseren besten Tag, haben zu häufig nach individuellen Lösungen gesucht. Der Schlüssel war unsere Bank. Es war ein Kampfsieg, bei dem jeder gesehen hat, dass wir in der Rückrunde noch viel, viel Arbeit vor uns haben“, gestand Taylor ein.
An Silvester sind die Towers wieder ins Training eingestiegen um sich auf das erste Match im neuen Jahr am 5. Januar, bei den Römerstrom Gladiators Trier vorzubereiten.