Waldretter kämpfen weiter für den Wilden Wald

Fotograf Name... -Leandra Boxberger von den Waldrettern bei der Übergabe der gesammelten Unterschriftenliste an Marco Schultz Abschnittsleiter Wahlen und Abstimmungen beim Bezirksamt Hamburg-Mitte. Foto: Marianna Groß

Waldretter kämpfen weiter für den Wilden Wald.

Bezirkliches Begehren ist gescheitert.

Sie haben bis zum Schluss um jede Stimme gekämpft: Am vergangenen Samstag übergaben die Waldretter aus Wilhelmsburg rund 4.500 Stimmen an das Bezirksamt Hamburg-Mitte. Ob das allerdings reicht, den „Wilden Wald“ am Ernst-August-Kanal zu retten, ist mehr als unwahrscheinlich. Rund 6.000 Stimmen aus dem Bezirk Hamburg-Mitte hätten sie gebraucht, damit das im November letzten Jahres gestartete Bezirkliche Begehren Erfolg hat (der Neue RUF berichtete). Immerhin: Mehr als drei Prozent der Wahlberechtigten der Elbinsel haben das Bürgerbegehren zum Erhalt des Wilden Walds am Ernst-August-Kanal unterschrieben! Bereits Mitte Juni hatte die Initiative mit dem Erreichen dieses „Drittel-Quorums“ dafür gesorgt, dass der Bezirk Hamburg-Mitte die Planungen für das sogenannte „Spreehafenviertel“ vorerst auf Eis legen musste. „Damit haben wir das Soll auf der Insel übererfüllt“, erklärt Sozialökonom Jürgen Baumann von der Initiative Waldretter.

Sie haben bis zum Schluss um jede Stimme gekämpft: Am vergangenen Samstag übergaben die Waldretter aus Wilhelmsburg rund 4.500 Stimmen an das Bezirksamt Hamburg-Mitte. Ob das allerdings reicht, den „Wilden Wald“ am Ernst-August-Kanal zu retten, ist mehr als unwahrscheinlich. Rund 6.000 Stimmen aus dem Bezirk Hamburg-Mitte hätten sie gebraucht, damit das im November letzten Jahres gestartete Bezirkliche Begehren Erfolg hat (der Neue RUF berichtete). Immerhin: Mehr als drei Prozent der Wahlberechtigten der Elbinsel haben das Bürgerbegehren zum Erhalt des Wilden Walds am Ernst-August-Kanal unterschrieben! Bereits Mitte Juni hatte die Initiative mit dem Erreichen dieses „Drittel-Quorums“ dafür gesorgt, dass der Bezirk Hamburg-Mitte die Planungen für das sogenannte „Spreehafenviertel“ vorerst auf Eis legen musste. „Damit haben wir das Soll auf der Insel übererfüllt“, erklärt Sozialökonom Jürgen Baumann von der Initiative Waldretter.

Auf einer Fläche von rund 20 Hektar soll das neue Viertel gebaut werden, große Teile des Wilden Walds müssen dafür gefällt werden. Das Baugebiet erstreckt sich westlich und östlich der Georg-Wilhelm-Straße. Rund 18 Hektar davon sind Naturflächen, davon gut 12 Hektar Wald. Mit der Bebauung würde, nach Ansicht der Waldretter, der Wald unwiederbringlich zerstört und das Gebiet großflächig versiegelt. Wie viele Stimmen von den 4.500 abgegebenen letztendlich gezählt werden können, wird dann die offizielle Auszählung des Bezirksamts ergeben. Das Ergebnis wird in Kürze erwartet.
Dass die 6.000 Stimmen nicht erreicht wurden, habe unterschiedliche Gründe, so die Initiative. Unter anderem sei das Unterschriftensammeln aufgrund der Coronapandemie schwierig gewesen. Auch habe es eine hohe „Fehlerquote“ gegeben, denn viele der Unterschreibenden kamen nicht aus dem Bezirk Hamburg-Mitte. Außerdem seien viele Menschen in Wilhelmsburg nicht wahlberechtigt. Ein Problem speziell in Wilhelmsburg sei auch der überdurchschnittlich geringe Anteil von Wahlberechtigten an der Gesamtbevölkerung gewesen. Viele Menschen, die das Vorhaben unterstützen wollten, durften nicht unterschreiben. „Die Umstände für dieses Bürgerbegehren waren nicht leicht, und es war eine nie da gewesene Situation: Zum einen die Schwierigkeiten, Unterschriften zu sammeln in der Corona-Krise, in der es keine Veranstaltungen mit vielen Leuten gab. Zum anderen das hohe Quorum von drei Prozent in einem Bezirk, der inzwischen über 300.000 Einwohner hat“, wird Marco Schultz, Abschnittsleiter Wahlen und Abstimmungen beim Bezirksamt Hamburg-Mitte, bei der Übergabe der Unterschriften am 1. August im Bezirksamt Hamburg-Mitte, auf der Internetseite der Waldretter zitiert. Zudem habe er zugesichert, bei der Bewertung des Verfahrens würden die zuständigen Behörden alle besonderen Umstände würdigen.
Auch wenn das Bezirkliche Begehren gescheitert ist, kommt Aufgeben für die Initiative nicht in Frage. „Wir werden politisch weiterarbeiten“, erklärt Sozialökonom Jürgen Baumann von den Waldrettern. Unterstützung erhalte man dabei vom NABU (Naturschutzbund) und der Bewegung Friday for Futures, die bereits beim Unterschriftensammeln tatkräftig geholfen haben. Nun gehe es darum, bei den Entscheidern mehr Bewusstsein zu schaffen. Und „wir wollen die Bezirkspolitikerinnen und -politiker davon überzeugen, wie bedeutend der Wald als grüne Lunge für das dicht bebaute Reiherstiegviertel ist und warum es so wichtig ist, den einzigen Wald des Bezirks zu erhalten“, beschreiben die Waldretter ihre weiteren Schritte, um den Wilden Wald zu retten. Weitere Informationen unter https://waldretter.de.