VT Hamburg geht zuversichtlich in die neue Saison

VT Hamburg will in der kommenden Saison oben mitspielen. Foto: mk

„Gegen den Abstieg werden wir nicht spielen!“
VT Hamburg geht zuversichtlich in die neue Saison

(mk) Neugraben. Der neue Spielerinnen-Kader steht, die Lizenz ist in trockenen Tüchern und das Leistungszentrum Volleyball habe seine Arbeit wirkungsvoll aufgenommen. Nach der eher unruhigen Saison 2016/17 sehen sich die Verantwortlichen des Volleyball-Teams Hamburg (VTH) auf einem guten Weg. Auf der Präsentation des neuen VTH-Kaders für die Spielzeit 2017/18 am 30. August in der „Almhütte“ der Golf-Lounge auf der Veddel überwogen grundsätzlich die positiven Perspektiven.
VTH-Präsident Volker Stuhrmann und Chef-Trainer Jan Maier betonten, dass nach der Zusammenstellung des neuen Kaders seit einigen Wochen die Feinabstimmung liefe. Dazu gehöre auch die Teilnahme an drei Turnieren, bei denen die Bewegungsabläufe einstudiert werden. Den zweiten Platz beim Dreier-Turnier (VTH, VfL Oythe und dem Team des Bundesstützpunktes Münster) in der heimischen CU-Arena wertete Maier trotz einer Niederlage als Gewinn. „Natürlich möchte ich jedes Spiel gewinnen. Es ist vor allem wichtig zu spielen, um Spielpraxis zu sammeln“, so Maier.
Am 14 Spielerinnen umfassenden Kader sei seit April 2017 gearbeitet worden. Das habe viel Arbeit und reichlich Schweiß gekostet. Zudem habe man etwas Glück gehabt. Man müsse keine Verletzten beklagen. Er sei mit dem Erreichten sehr zufrieden gewesen. Schwerpunktmäßig wäre es das Ziel gewesen, den Kader um Aktive mit technischen Qualitäten zu erweitern. Viele der neuen Spielerinnen würden bereits ein höheres spielerisches Niveau besitzen oder stünden kurz davor, sagt Maier, der sich nach eigener Aussage bei seinem neuen Verein in Neugraben rasch eingelebt habe und sich hier wohl fühle. Maier und Stuhrmann verweisen auf die Jugend des Kaders, die mit Abstand älteste Spielerin sei 33 Jahre alt, während alle anderen Aktiven bedeutend jünger wären. Von den routinierten Spielerinnen wie Nina Braack, Saskia Radzuweit oder Juliane Köhler erwarte er, dass sie Verantwortung übernehmen. Es ginge ein Team mit guten Spielerinnen an den Start, aber das heiße noch lange nicht, dass es eine gute Mannschaft sei. Das Training wäre seit dem 1. Juli bis zum September von vier auf sechs Trainingseinheiten pro Woche gesteigert. Die Arbeitsbedingungen in Neugraben empfinde er als gut. Man trainiere eigentlich unter Erstligabedingungen. Ihm käme es so vor, als sei der Verein nur zufällig in die zweite Liga abgestiegen. Dass man diese Erstliga-Strukturen in der 2. Liga nicht ewig beibehalten könne, sei aber auch klar, sagte Maier. Dessen Ansage für die kommende Saison ist, dass man nach Platz 9 in der Saison 2016/17 nun einen besseren Rang anstrebe. An Aufstieg würde man noch nicht denken. In drei Jahren wolle man diese Herausforderung aber wuppen, machten Maier und Stuhrmann klar. Eines stellte Maier von vornherein klar: „Gegen den Abstieg werden wir nicht spielen!“
Der neue Kader sei stark. Es wäre gelungen, das Team in der Spitze breiter aufzustellen. Man habe zahlreiche junge Spielerinnen mit Per­spektive verpflichtet. Sie seien noch unerfahren, sie würden aber schnell lernen, versicherte Maier. Stuhrmann stellte klar, dass sich VTH unter seiner Führung auch weiterhin auf seine Verlässlichkeit und Seriosität verlassen könne. VTH wäre schuldenfrei. Der geplante Etat sei noch nicht gedeckelt, er wäre deswegen mit möglichen Sponsoren noch im Gespräch. Jeder VTH-Angestellte könne aber sicher sein, dass er sein Gehalt bekomme. Dafür verbürge er sich, so der Präsident. Dieser räumte aber auch ein: Angesichts des finanziellen Balanceaktes sei es wichtig, dass man nicht nur aus sportlichen, sondern auch aus finanziellen Gründen aufsteigen müsse.
Hinsichtlich der Zuschauerzahlen in der CU-Arena würde man zunächst mit knapp 800 Zuschauern pro Heimspiel wie im letzten Drittel der vergangenen Saison rechnen. Mittelfristig müsste die Resonanz jedoch steigen. Er rechne mit steigenden Zuschauerzahlen. Schließlich wäre dies auch eine Einnahmequelle. Die Eintrittspreise wären gleichgeblieben. Geändert hätten sich aber die Spielzeiten. So würden die Begegnungen in der Spielzeit 2017/18 in der CU-Arena nur noch am Sonnabend ab 19 Uhr angepfiffen werden. Damit wolle man die Zuschauerzahlen erhöhen. Zum Ligastart am 16. September gegen das Team aus Berlin geht es ab 19 Uhr um die ersten Punkte, so Stuhrmann.
In punkto Leistungszentrum Vol- leyball ist Stuhrmann guter Dinge. Chef-Trainer Maier stünde mit dem Leiter des Leistungszentrums, Hel- mut von Soosten, in Kontakt. Es ge- be auch einen permanenten Aus- tausch mit den Vertretern der HNT und des TV Fischbek. Zudem habe man jetzt schon drei Teams mit jugendlichen Spielern (Jahrgänge 2002/3, 2003/4 und 2005/6) auf die Beine gestellt. Überdies stehe man in Kontakt mit den Schulen StS Fischbek-Falkenberg, Gymnasium Süderelbe und StS Süderelbe sowie den Grundschulen. Hinter allem stünde letztendlich der Gedanke, so Stuhrmann, dass auf diesem Weg eine Talentschmiede entstünde, um mehr Spielerinnen aus der Region zu bekommen. Es solle ein Team geformt werden, das mit Freude und Spaß, mit großer Homogenität in die Spiele gehe. Somit könne es auch als Identifikationsfaktor für die Region gelten. Er spüre bereits jetzt, dass das Leistungszentrum Volleyball und die Vernetzung mit anderen Sportvereinen und Schulen erste Früchte trage. Er hoffe, dass man bereits in drei Jahren mit „dem ersten Nachwuchs“ aus dem Leistungszentrum für den VTH-Kader planen könne, so Stuhrmann.