Verbindung Binnenhafen-Innenstadt ist „unterste Stufe“

pm -Sonja Moers: Der Harburger Bahnhof fristet ein trauriges Dasein.

Verbindung Binnenhafen-Innenstadt ist „unterste Stufe“.

Wie könnte sich Harburg bis 2040 verändern?.

Wie könnte Harburg im Jahr 2040 aussehen? Die Weichen dafür müssen bereits heute gestellt werden. Wie, das hat am Montag „raumwerk“, Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH aus Frankfurt am Main, im Satdtplanungsausschuss unter dem drögen Titel „Rahmenplan Innenstadt Harburg 201“ vorgestellt. Nach einem – für die Harburger eigentlich überflüssigen – Exkurs in die Historie, unterbreitete die raumwerk-Geschäftsführerin Sonja Moers anschließend die Analyse des Ist-Zustandes mit anschließender Präsentation denkbarer Entwürfe. Schade, dass sie dabei von B72 (statt B73) sprach oder auch vom Schloßgrabendamm (statt Schloßmühlendamm), was den Lokalpatrioten, die die Harburger nun mal sind, ein gequältes Lächeln abverlangte. Eine Erkenntnis: Die Trennung von Binnenhafen und Innenstadt durch die Bahnlinie wird auch in Zukunft die Sichtachse Harburger Schloßstraße – Schloßmühlendamm unterbrechen. Nicht ganz neu war auch die Erkenntnis aus Frankfurt, dass Harburg mit den Jahren seine ursprüngliche Struktur verloren hat. Gleichwohl sei es nicht angebracht, Harburg ausschießlich negativ zu konotieren. Als Beispiel eines attraktiven Straßenzuges nannte Moers die Lämmertwiete und die Aufenthaltsqualität in der Lüneburger Straße (?!), Bestände, die eine gewisse Dynamik in der Stadtentwicklung anschieben könnten… Auch mit den (zu selten begrünten) Plätzen, zum Beispiel rund um die Dreifaltigkeitskirche (von der Referentin ausdrücklich genannt), haben sich die Frankfurter befasst und darüber hinaus optische Landmarken ins Gespräch gebracht. Das könnten auch (Brücken)Verbindungen zwischen Binnenhafen und Innenstadt sein: eine Chance für die Landschaftsbrücke, die, gefühlt schon ewig, im Gespräch ist. Der aktuelle Ist-Zustand sei „unterste Stufe,“ so Moers. Das „unterste Schublade“ lag ihr förmlich auf der Zunge.
Auch solle der architektonische Raum B73 intensiver begrünt werden, hieß es. Dabei sei natürlich nicht zu erwarten, dass diese Straße zum Flanier-Boulevard mutieren werde. Eine Chance für die Entwicklung der Innenstdt sei aktuell aber der Abriss des Harburg Centers. Auch dem Harburger Bahnhof müsse in Zukunft mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden. Er friste ein trauriges Dasein vor den Toren der Innenstadt. Nicht neu war für die Ausschussmitglieder die Erkenntnis, dass das Parkhaus am Harburger Bahnhof zu 100 Prozent ausgelastet ist, alle anderen lediglich zu 70 % (Ausnahme Weihnachten).
Aufgrund der Analysen und Erkenntnisse sollen nach der Wahl zur Bezirksversammlung am 26. Mai, wenn sich die Gremien neu konstituiert haben, Vorschläge für die zukünftige Entwicklung erarbeitet werden. Unter dem Strich müsse erreicht werden, bilanzierte Moers, dass die Quartiere Schlossinsel, Binnenhafen, Innenstadt und Bahnhof als Ganzes wahrgenommen werden.