Vandalismusschäden. Kosten und Entsorgungsprobleme

Vandalismusschäden. Kosten und Entsorgungsprobleme.

Keine Ökotoiletten bei Ausflugszielen.

Die Möglichkeit zur Nutzung öffentlich zugänglicher Toilettenanlagen in der Nähe beliebter Ausflugsziele wie der Fischbeker Heide und den Harburger Bergen sei problematisch, hatten SPD und Grüne in der Bezirksversammlung festgestellt. Gerade in der Zeit, in der Restaurants geschlossen hatten, sei dies besonders aufgefallen und habe einer schneller Abhilfe bedurft.
Der Vorschlag der Koalition: Die Verwaltung möge prüfen, „ob kurzfristig mit dem Einsatz von Toilettenwagen, bekannt etwa von Veranstaltungen wie dem Hafengeburtstag oder dem Hamburger Dom, Abhilfe geschaffen werden kann. Der Zugang sollte nach Möglichkeit barrierefrei sein.“ Ferner wurde die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob ein mittel- bis langfristiger Einsatz von sogenannten „Ökotoiletten“ von Anbietern wie Goldeimer oder Ökoje u.a. an den genannten Orten zustande kommen könne.
Die Antwort ist nicht vielversprechend: „Die Umweltbehörde ist bemüht, zusätzliche Mittel für neue oder temporäre Toilettenstandorte einschließlich der dafür erforderlichen strukturellen Betriebsmittel einzuwerben, heißt es, doch dann folgt das Aber: „Aufgrund des sinkenden Steuertrends und der damit einhergehenden Eckwerteabsenkung ab 2022 wird es nach derzeitigem Stand nicht möglich sein, zusätzliche Mittel für weitere Toiletten kurzfristig oder in den nächsten Jahren zu generieren. Dementsprechend wurden vergleichbare Anträge bzw. Beschlüsse anderer Bezirksversammlungen oder bürgerschaftliche Ersuchen gleichlautend beantwortet. Neue Standorte werden nach derzeitig absehbarer Haushaltslage nicht ohne Aufgabe anderer Standorte realisierbar sein, da die Betriebsmittel auf gleichem Niveau verbleiben. Dies dürfte nur im Ausnahmefall sinnvoll sein.
Außerdem seien vandalismussichere Toilettencontainer oder -wagen am Markt schwer anzumieten, so die Umweltbehörde. Weiter hieß es: „Dies gilt besonders für komplett autarke Systeme, wie sie in den Harburger Ausflugszielen Fischbeker Heide und Harburger Berge aufgrund fehlender oder weit entfernter Anschlussmöglichkeiten erforderlich wären. Aus hygienischen Gründen – insbesondere während der Pandemie – ist es zwingend notwendig, eine Möglichkeit zum Händewaschen in den Toiletten anzubieten. Daher müssten die Container mit Frischwasser- und Abwassertanks versehen sein, die voraussichtlich täglich geleert bzw. gefüllt werden müssten. Auf Grund dieser Anforderungen an eine temporäre vandalismussichere Toilette liegen die Kosten für Miete, Befüllung der Wassertanks, Abpumpen der Abwassertanks, tägliche Reinigung und Desinfektion, ggf. Sondernutzungsgebühr, Verbrauchsmaterial etc. bei rd. 10.500 Euro brutto monatlich.“
Die bisherigen Erfahrungen mit so genannten Trockentoiletten seien deshalb nicht positiv zu bewerten, „da zum einen die Geruchsbelästigung relativ groß ist und zum anderen eine mögliche Kompostierung der ‚Reststoffe‘ von der richtigen Nutzung (Dosierung von Holzspänen) abhängig ist.“ Zusätzlich sei anzumerken, „dass es für diese Toiletten keine genehmigten ökologischen Entsorgungswege gibt, d.h. die Fäkalien müssten dann über die Müllverbrennung entsorgt werden.“ Die Kosten seien hier zwar niedriger anzusetzen, „da aber keine Anbindung an z.B. Frisch- und Abwasser erfolgt, können die pandemiebedingt erhöhten Anforderungen an die Hygiene nicht eingehalten werden.“ Unabhängig davon würden auch hier die bereits genannten haushaltsrechtlichen Einschränkungen gelten.