Und es war nicht alles schlecht…

gd -Es gab viele Erinnerungen aus der „guten alten ZeitÒ zwischen Walter Meibohm (li.) und Horst Soltau auszutauschen

Und es war nicht alles schlecht….

Harburger Gastro-Urgestein feiert 95. Geburtstag.

(gd). Eigentlich wollte Walter Meibohm, Urgestein der Harburger Gastro-Szene, am 9. Mai seinen 95. Geburtstag in seinem Geburtsort Munster mit zahlreichen Freunden, Familienangehörigen und Wegbegleitern aus alten Tagen feiern. Doch große Feiern sind im Moment wegen der Corona-Krise nun leider mal nicht möglich. Also machte seine Nichte Helga Stöver das Beste aus dieser Situation, packte das Geburtstagskind kurzerhand in ihr Auto und es ging zum Landhaus Jägerhof am Ehestorfer Heuweg – nicht, um an der Bude vor dem Restaurant nur ein Fischbrötchen zu essen, sondern auch, um sich dort mit einem guten Bekannten aus früheren Zeiten zu treffen, mit Horst Soltau, der vor 38 Jahren das Landhaus Jägerhof übernommen und viele Jahre geführt hat.
Als Wirt hat Walter Meibohm von 1958 an gemeinsam mit seiner Frau Ilse zunächst die Gaststätte und gleichzeitiges Vereinslokal der SV Rönneburg „Zur Schönen Aussicht“ am Reeseberg 113 geführt, später dann bis 1989 die Gaststätte „Meibohm“ am Reeseberg 178.
„Weißt du noch?“ und „Kannst du dich noch erinnern?“ so war bei dem Wiedersehen der beiden Freunde und ehemaligen Kollegen am 9. Mai sehr oft zu hören. „Wir haben damals nur 100 Meter entfernt von Walters Gaststätte ‚Zur schönen Aussicht’ gewohnt. Meine Oma hat bei Walter und Ilse in der Küche Zwiebeln geschält und die Pferdesteaks gebraten.“, erzählt Horst Soltau, der sich später als Gastwirt ab und zu auch mal einige gute Tipps und Ratschläge von Walter Meibohm geholt hat. „Es ging zu damaliger Zeit ohnehin sehr kollegial unter den Gastronomen zu“, war übereinstimmend von den beiden Freunden zu hören. Es war nicht alles schlecht, was früher einmal gut war, man kannte sich, half sich gegenseitig und wusste alles über jeden. Und dann war da ja noch die Geschichte mit Bauer Henke und seinem Pferd.
Eines Nachts stand Hein Henke mit seinem Pferd vor dem Tresen der Gaststätte „Zur schönen Aussicht“, verlangte für das Tier ein Bier und für sich selbst einen Korn. Und Walter schenkte ein – zur Überraschung und Freude aller anwesenden Gäste. Eine wahre Geschichte, die anschließend sogar in der örtlichen Presse ihre Runde machte. Daraus kann man sehen, dass ein Gastwirt zu damaligen Zeiten viel zur Geselligkeit und Gemütlichkeit im Stadtteil beigetragen hat.