… und ab durch durch den Schredder!

Auch am Schredder ein Fachmann: Peter Tschentscher

… und ab durch durch den Schredder!.

Erster Bürgermeister beim 18. Schredderfest der FF Finkenwerder.

Nein, Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) musste diesmal – wie vor wenigen Tagen in der Elbphilharmonie geschehen – weder spontan Klavier spielen, noch musste er, wie von manchen angenommen, ein Lied anstimmen. Er beschränkte sich auf das, was viele Bürgermeister gut können: Eine vernünftige und kurze Rede zu halten und ansonsten das Gespräch mit den Bürgern zu suchen, zumal in Hamburg in sechs Wochen die Wahlen zur Bürgerschaft anstehen. Tschentscher war am 5. Januar der Einladung der Freiwilligen Feuerwehr Finkenwerder (FFF) zu ihrem nunmehr 18. Schredderfest – dem Finkenwerder Neujahrsempfang – gefolgt. Die FFF hat es immerhin geschafft, wie ihr 1. Vorsitzender Nico Oestreich berichtete, in diesen knapp 20 Jahren alle Bürgermeister, die während dieser Zeit im Amt waren, für einen Besuch des Schredderfestes zu begeistern.
Auch in diesem Jahr war am 5. Januar gefühlt mindestens halb Finkenwerder auf den Beinen. Viele hatten ihren ausgedienten Weihnachtsbaum mitgebracht und ließen ihn vor Ort gegen einen Obolus im Spenden-Schiffchen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schreddern. „Spaß haben und Gutes tun“, lautete die Devise des Tages, denn Finkenwerder hat als ehemalige Fischer-Insel ein ganz besonderes Verhältnis zur Seefahrt. Vor dem Feuerwehrhaus am Doggerbankweg wogte ab 10.30 Uhr bis in die Abendstunden eine ansehnliche Menschenmasse, wärmte sich – bei Temperaturen über Null – mit Glühwein und Bier auf und ließ sich gegrillte Würstchen schmecken. Letzteres galt auch für das Kuchenbuffet, das alljährlich die Frauen der Feuerwehrmänner bestücken. Es als einfach nur „lecker“ zu beschreiben, wäre maßlos untertrieben. Also: mindestens oberlecker! Zwischendurch ratterte immer wieder mal der Schredder, während im Feuerwehrhaus Ronny Wilson & Co. mit guter Musik für ebenso gute Stimmung sorgte.
Um 14.30 Uhr trat diesmal – immer wieder gerne gehört – die Finkwarder Speeldeel mit einer kleinen Auswahl ihrer Lieder an. Ab 15 Uhr gehörte die kleine Bühne dann Peter Tschentscher. Er sprach über den Erhalt von Traditionen und das Ehrenamt auf Finkenwerder und in diesem Zusammenhang über das Wirken und die Verantwortung der Freiwilligen Feuerwehr, die aus dem öffentlichen Leben des Statteils nicht wegzudenken sei. Ein bisschen Wahlwerbung musste dann auch sein, ehe der Bürgermeister dann doch noch mit Hand anlegen musste, und – mit Helm, Handschuhen und Schutzbrille austaffiert – den einen oder anderen Nadelbaum durch den Schredder jagte. Zuvor hatte er noch einem Stand der DGzRS einen Besuch abgestattet und sich über die Arbeit der Seenotretter informiert.
Am Rande des Schredderfestes fand auch eine kleine Demonstration der Initiative „Völli bleibt“ zur Erhaltung des Wädchens an den Vollhöfber Weiden statt. Tschentscher tauschte sich mit den Mitgliedern der Initiative aus und nahm wohl die eine oder andere Anregung mit in das Rathaus.