Umfassende Grundsanierung verzögert sich

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Umfassende Grundsanierung verzögert sich.

Betreiber für Heimatmuseum gesucht.

Eigentlich hatte Gerd Nietzsche, Geschäftsführer und 2. Vorsitzender des Museums Elbinsel Wilhelmsburg, die große Wiedereröffnung nach der Grundsanierung des Heimatmuseums für den 17. Februar 2022 angepeilt. Dann jährt sich die verheerende Sturmflut vom 16./17. Februar 1962 zum 60. Mal, die in Zukunft ein wichtiger Teil des Museums darstellen soll (der Neue RUF berichtete). Doch dieser Termin lässt sich nicht halten, wie Nietzsche vor Kurzem mitteilte. Denn die Grundsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes in der Kirchdorfer Straße verzögert sich. Der Grund: Aus dem Heimatmuseum, das bisher von Ehrenamtlichen betrieben wurde, soll ein ganz normales Museum werden mit täglichen Öffnungszeiten. Doch dazu braucht es unter anderem einen Betreiber, der bisher noch nicht gefunden wurde. „Das ist dann aber mit ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht mehr zu realisieren“, erklärt Nietzsche. Doch bevor kein Betreiber gefunden wird, gibt es auch kein Geld vom Bund, der 1,8 Millionen aus dem Bundeshaushalt dazu gibt. „Einen Betreiber zu haben, ist eine der Bedingungen, damit das Geld freigegeben wird“, so Nietzsche weiter. Eine Lösung voranzutreiben, läge laut Nietzsche aber nun bei Finanzsenator Andreas Dressel und Kultursenator Carsten Brosda. So kämen zum Beispiel Stiftungen als Betreiber in Frage. Auch sei überlegt worden, ob das Bezirksamt Hamburg-Mitte die Betreiberfunktion übernehmen könne. Ideen, über die derzeit intensiv nachgedacht wird.
Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten der Grundsanierung auf 9,9 Millionen Euro. Für die Maßnahmen werden Mittel des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen verwendet, der Eigentümer und Bauherr ist. Außerdem sind Fördermittel über den investiven Quartiersfonds (400.000 Euro), den Sanierungsfonds der Bürgerschaft (800.000 Euro) sowie den Bund (1,8 Mio. Euro) vorgesehen.
Im Dezember erst waren die Pläne für die Sanierung medienwirksam von Finanzsenator Andreas Dressel und allen Beteiligten vorgestellt worden, am 1. Februar dieses Jahres hätte es theoretisch mit der Räumung des Museums losgehen sollen. Doch außer dem Aufstellen des Bauschilds ist seitdem nicht viel passiert. Doch ganz untätig geblieben sind die Mitglieder des Museums Elbinsel Wilhelmsburg nicht, wie Archivar Peter Beenck erzählt. „Wir haben die Zeit genutzt, alle Exponate digital aufzunehmen. Und alles, was nicht mehr gebraucht wird, haben wir entsorgt!“ Allerdings: „Hätten wir vorher gewusst, dass es zu solchen Verzögerungen kommt, hätten wir den Betrieb nicht schon 2019 eingestellt, sondern auch in 2020 noch unsere Veranstaltungen geplant“, sind sich Nietzsche und Beenck einig. Nun aber warten die Ehrenamtler auf den Startschuss aus den Behörden, dass es endlich losgehen kann. „Jetzt gehe ich davon aus, dass wir frühestens 2024 wieder eröffnen“, wagt Gerd Nietzsche einen Blick in die Zukunft.