Towers-Schlussspurt in Oldenburg war nicht genug

Towers-Schlussspurt in Oldenburg war nicht genug.

Gute Leistungen der Towers nicht belohnt.

In einem Duell, das beinahe auf Augenhöhe geführt wurde, unterlagen die Basketballer aus Wilhelmsburg den EWE Baskets Oldenburg in Oldenburg mit 79:91 (55:68, 40:49, 20:23). Nicht weniger als 20 Ballverluste besiegelten das Schicksal des Drittletzten.
Nach überstandener Knieprellung war Playmaker Jorge Gutierrez zurück in der Start-Lineup, begleitet von Heiko Schaffartzik, Beau Beech, Michael Carrera und Prince Ibeh. Wie so häufig in dieser Saison fanden sich die Hamburger unmittelbar in einem Loch wieder. Bereits nach etwas mehr als einer Minute stand es 0:7. Gutierrez beendete die Ladehemmung durch drei Freiwürfe. Doch es blieb dabei, dass die EWE Baskets zu einfach an ihre Zähler gelangten, was Cheftrainer Mike Taylor zu einer frühen Auszeit veranlasste (3. Minute). Was folgte, waren punktuell gelungene Aktionen, die die Towers auf 12:18 heranbrachten (6.). Die passfreudige Offensive der Gastgeber erlahmte tatsächlich etwas. Dazu erzielte der Neuzugang Bogdan Radosavljevic an der Freiwurflinie seinen Debüt-Punkt, und Carrera verkürzte per Dunk auf 18:23 (9.). Trotzdem: Nach zehn Minuten stand ein knapper 20:23-Rückstand auf der Anzeigetafel.
Schaffartzik besorgte per Dreier das 23:25 (11.), und Radosavljevic überzeugte bei seiner Premiere als offensiver Gefahrenherd, aber das dritte Foul gegen Carrera brachte die Gäste wieder in Bedrängnis. Unnötige Ballverluste waren einer der Gründe dafür, dass zur Pause der Favorit wieder mit 49:40 führte.
Auch nach dem Seitenwechsel glich die Partie den vorhergegangenen 20 Minuten. Die Wilhelmsburger angelten sich die Abpraller, machten aber nichts aus diesen zusätzlichen Chancen, da sie sich viermal so viele Ballverluste leisteten wie der Eurocup-Teilnehmer, der dadurch bei der nächsten Taylor-Auszeit schon zehn Würfe mehr abgefeuert hatte. Zu allem Überfluss trat der Oldenburger Mahalbasic nun auch als Scorer in Erscheinung. Doch die umformierte Towers-Mannschaft gab sich nicht vorzeitig geschlagen. Oldenburg schien jedoch stets den passenden Konter parat zu haben und setzte sich auf 68:55 ab.
Doch „Boggy“ hatte keinen Bock auf eine Niederlage in seinem ersten Spiel. Per Poster-Dunk zum 60:68 (32.) ließ er die gut 150 mitgereisten Towers-Fans jubeln. Yanna Franke brachte die nun intensiv verteidigenden Hansestädter gar auf 65:70 (33.) heran. Lag ein weiterer Auswärtserfolg, der wie schon in Braunschweig und Bonn im Schlussviertel eingetütet wurde, in der Luft? Ja, er lag es und war greifbar. Nach vier erfolgreichen Schaffartzik-Freiwürfen und folgender EWE-Timeout wurden die Hamburger Akteure per stehender Ovation von ihrer Bank empfangen. Das hatte berauschende Wirkung: Radosavljevic, kaum zu stoppen, netzte zur 71:70-Führung ein (35.). Ein Zwischenspurt der Heimmanschaft war für die Huntestädter ausreichend, den Rest regelten ihre exzellenten Einzelspieler.
„Dennoch bin ich wirklich stolz auf den Kampfgeist meiner Mannschaft. Das war ein Beispiel für unseren Fortschritt. Boggy hat ein tolles Debüt gegeben, er gibt uns eine zusätzliche Dimension“, lobte Taylor.
Nach zweiwöchiger Spielpause sind die Towers am Sonntag, 19. Januar, zurück. Dann gastieren sie um 15 Uhr bei den überraschend starken HAKRO Merlins Crailsheim.