Towers-Befreiungsschlag blieb aus

Towers-Befreiungsschlag blieb aus.

Starker Schlussspurt in Ludwigsburg nicht genug.

Den erhofften Befreiungsschlag haben die Hamburg Towers verpasst, jedoch zumindest ansteigende Form gezeigt. Bei den MHP Riesen Ludwigsburg wurde das noch nicht belohnt. Mit 83:94 (63:78, 43:56, 22:26) ging die dritte Partie in Folge verloren.
Aufgrund seiner starken Leistungen wurde der 18-jährige Justus Hollatz erstmals in seiner BBL-Karriere in die erste Fünf berufen. Neben ihm liefen zu Beginn der 17 Jahre ältere Heiko Schaffartzik, Tevonn Walker, Beau Beech und Prince Ibeh auf. Das Guard-Trio sah sich unmittelbar dem enorm hohen Druck der Ludwigsburger Verteidigung ausgesetzt, kam damit jedoch gut zurecht. Hollatz sammelte direkt vier Assists. Die eigene Defensivstrategie bestand darin, die Schwaben zu Distanzwürfen zu verleiten. Der Angriff wirkte deutlich strukturierter als zuletzt, die Trefferquote stabilisierte sich. Allerdings gaben die Gäste sechs Offensivrebounds ab. Dadurch gelang es den Riesen, die nun auch von außen eindrucksvoll verwandelten, sich zum Viertelende auf 26:22 abzusetzen.
Ein viertelübergreifender 7:0-Lauf brachte das Team von Cheftrainer Mike Taylor zurück (24:26/11.). Die Freude währte nur kurz. Ludwigsburgs Guards kannten von der Dreierlinie keine Gnade und zwangen den Towers-Coach zur Auszeit (24:31/12.). Zwei Dreier später zum 40:29 (14.) war das nächste Timeout fällig. An Allerheiligen war den Gastgebern insbesondere der Heilige der Werfer wohlgesonnen. Bei den Hamburgern hatte lediglich Beech (elf Zähler) ähnlich durchschlagenden Erfolg. Der Forward war maßgeblich daran beteiligt, dass Hamburg zur Pause, in die es mit einem 43:56-Rückstand ging, eine kleine Chance wahrte.
Diese wurde nun mehr minimal, denn den Start ins dritte Viertel verpatzten die Towers. Nach 1:23 Minuten und fünf unbeantworteten Punkten des Favoriten musste Taylor seine Akteure erneut zur Bank bitten. Dort wurde ein Strategiewechsel vollzogen, der fruchtete. Ihrerseits pressten die Wilhelmsburger um Defensiv-Pitbull Tevonn Walker jetzt aggressiver, kamen zu Ballgewinnen und näher ran (48:61/23.). Doch erneut sollte es nur bei einem Zwischenhoch bleiben.
Für Belebung im Spiel sorgte die Rückkehr von Ibeh aufs Parkett der schicken MHPArena. Ein linker Haken des Centers brachte die Norddeutschen auf 70:81 (34.) heran, vor allem defensiv machte sich seine Präsenz extrem bemerkbar. Durch zwei vergebene Dreier und einen Schrittfehler verpassten es die Towers zunächst, Druck auf die Ludwigsburger auszuüben. Doch Marshawn Powell und Franke waren noch nicht fertig (74:81/37.). Die Anspannung in der Halle war spürbar. Und das kollektive Ausatmen hörbar, als Hans Brase per Dreier (was sonst an diesem Tag?) 6:08 Minuten ohne schwarz-gelben Punkt beendete (84:74/38.). Der starke Endspurt blieb gegen einen routinierten Kontrahenten ohne Krönung.
Headcoach Mike Taylor bilanzierte: „Ludwigsburg hat verdient gewonnen und das Spiel kontrolliert. Besonders die Guards haben uns mit ihrer Physis Probleme bereitet. Dennoch bin ich zufrieden, das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben uns stark zurückgekämpft. Die Effizienz muss aber besser werden, das waren heute eindeutig zu viele Ballverluste.“
Ein immens wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten steht als nächstes an. Am Samstag, 16. November, gastiert Schlusslicht BG Göttingen ab 20.30 Uhr in der edel-optics.de-Arena.