Straßen und Schulen dürfen nie wieder „verlottern“

Straßen und Schulen dürfen nie wieder „verlottern“.

Senator Dressel verabschiedet Markus Schreiber aus Finkenwerder.

Als der Finkenwerder SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jan-Hinrich Fock im Jahr 2011 im neuen Abgeordnetenbüro in der Ostfrieslandstraße erstmals zum Sommerempfang mit Matjesbrötchen, Getränken und Kaffee nebst Kuchen einlud, konnte er nicht ahnen, dass dieser Termin eine feste Größe im Veranstaltungskalender seiner Partei und von Finkenwerder werden würde. Nach Focks Ausscheiden aus der Bürgerschaft blieb auch sein Nachfolger, der langjährige ehemalige Bezirksamtsleiter Markus Schreiber, dabei: Einmal im Jahr trafen sich die Freunde der SPD mit ihrem örtlichen Abgeordneten in dessen Büro und ließen sich, wie auch am vergangenen Sonnabend (der Abgeordnete ist mit seinem Büro mittlerweile Mieter bei der Finkwarder Speeldeel), über die Arbeit in der Bürgerschaft, Vorhaben und Erfolge berichten. Am 14. September war Markus Schreiber zum nunmehr letzten Mal Gastgeber, denn bei den kommenden Wahlen am 23. Februar 2020 tritt er nicht wieder für Finkenwerder an. Er hat mittlerweile seinen Wohnsitz nach St. Georg verlegt. Sein Nachfolger dürfte, immer den Wählerwillen vorausgesetzt, voraussichtlich Ralf Neubauer werden. Hatte der vormalige SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Dressel den Abgeordneten Jan H. Fock mit seiner Anwesenheit beehrt, so kam er auch diesmal nach Finkenwerder, heute aber als Finanzsenator, zum Abschied von Markus Schreiber.
Dieser verbuchte u.a. die Wiedereröffnung des Ortsamtes am alten Standort sowie den erfolgreichen Verkauf der HSH Nordbank als Erfolge seiner Partei, um dann zu bilanzieren: „Es hat Spaß gemacht, für diesen Stadtteil zu arbeiten.“
Dressel holte dann etwas weiter aus, betonte, wie wichtig es für eine Partei sei, vor Ort im Alltag wahrgenommen zu werden. Er versprach, dass die Verkehrsproblme in Finkenwerder auch in Zukunft im Zentrum der Aufmerksamkeit des Senats stehen werden, ebenso wie der Bau des Airbus Wellcome-Centers, das nächste große Bauvorhaben auf Finkenwerder. Außerdem dürften die Straßen und Schulen nie wieder, Dressel wörtlich: „verlottern“, wie es in den letzten Jahrzehnten geschehen sei. Diesen Sanierungsstau abzuarbeiten, koste nun viel, sehr viel Geld. „Insgesamt ist die Stadt gut aufgestellt“, fuhr der Senator fort. Das betreffe auch den Erwerb des Strom-, Gas- und Fernwärmenetzes gleichermaßen und versprach, dass diese Entscheidung sich nicht zu Ungunsten der Bürger auswirken werde. Das Gebot der Stunde laute heute, sich aus den fossilen Energien zu verabschieden.
„Wir haben die gesamte Stadt im Blick“, so Dressel, wodurch sich seine Partei von der Klientel-Politik anderer Parteien wohltuend unterscheide. Daher laute auch das Motto der SPD: „Gut gestalten, gut verwalten.“ Von dieser Einstellung könne sich seine Partei auch in Berlin ein Stück abschneiden, so sein Wunsch Richtung Hauptstadt, denn dort verliere man manchmal das Ganze aus dem Blick. Sagte es und gab das Buffet frei.