Strafanzeige gegen Ex-Fraktionsvorsitzenden gestellt

Da war die Welt noch in Ordnung: Michael Osterburg (sitzend erster von links) bei einem Termin in den Wilhelmsburger Zinnwerken im April vergangenen Jahres. Nun wirft ihm seine Partei die Veruntreuung von Geldern vor. Foto: au

Strafanzeige gegen Ex-Fraktionsvorsitzenden gestellt.

Vorwurf der Veruntreuung gegen Michael Osterburg.

Hat Michael Osterburg, langjähriger Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Mitte, Fraktionsgelder veruntreut? Das zumindest wird ihm nun vorgeworfen: „Die Grüne-Bezirksfraktion Hamburg-Mitte hat am 21. April 2020 Strafanzeige gegen den ehemaligen Fraktionsvorsitzenden gestellt. Gegenstand der Strafanzeige sind Vorwürfe der Veruntreuung von Fraktionsgeldern“, erklären Manuel Muja, Lena Zagst und Henrike Wehrkamp von den Grünen in einer Pressemitteilung. Michael Osterburg hatte sich Anfang vergangenen Jahres aus der Politik zurückgezogen, nachdem er fast zwei Jahrzehnte für die Grünen in Hamburg unterwegs war.
„Nach der Amtsübernahme im Juni 2019 haben wir uns einen Überblick über die Fraktionsfinanzen verschafft. Weil Unregelmäßigkeiten auffielen, haben wir nach anwaltlicher Beratung die gesamte Buchhaltung der vergangenen Wahlperiode aufgearbeitet und juristisch bewerten lassen. Die intensive, kleinteilige Recherche hat mehrere Monate in Anspruch genommen und nicht zur Entkräftung der Unregelmäßigkeiten geführt“, heißt es weiter in der Mitteilung.
Vor diesem Hintergrund habe sich die Bezirksfraktion gemeinsam dazu entschieden, Strafanzeige zu stellen. Ziel des Fraktionsvorstands war und sei es weiterhin, zweckentfremdete Gelder zurückzuholen. Die Klärung der Vorwürfe liege jetzt in den Händen der Staatsanwaltschaft. Um die Arbeit der Staatsanwaltschaft nicht zu gefährden, habe man zunächst bewusst darauf verzichtet, die Öffentlichkeit zu informieren. Laut Medienberichten soll es um Beträge im höheren fünfstelligen Bereich gehen.