„Sozialpolitisch ein wichtiges Signal“

„Sozialpolitisch ein wichtiges Signal“.

Hamburg plant vollständige Schulöffnung nach Sommerferien.

Der Hamburger Schulsenator Ties Rabe plant, die Hamburger Schulen nach den Sommerferien wieder voll zu öffnen. Die Details hierzu hat er am 23. Juni im Schulausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft vorgestellt. Das Abstandsgebot von 1,5 Metern soll bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr gelten. Dafür sollen aber möglichst konstante Lerngruppen eingerichtet werden. Der Neugrabener SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Schulpolitiker Matthias Czech sagte: „Dies sind sehr gute Nachrichten für unsere Kinder, aber auch deren Eltern. Ich freue mich, dass wir wieder zum Präsensunterricht für alle Kinder in den Schulen zurückkehren können. Dies wird die Kinder besser fördern und die Familien entlasten. Besonders hervorheben möchte ich, dass auch die nachmittäglichen Betreuungsangebote im Rahmen von GBS wieder angeboten werden. Dies ist auch sozialpolitisch ein wichtiges Signal und wird die Familien merklich stützen.“
Für das schulische Personal und alle weiteren Erwachsenen an Schule wird das Abstandsgebot untereinander bestehen bleiben, so beispielsweise im Lehrerzimmer, im Schulbüro, sowie bei Kontakten mit Eltern oder dem Personal der Caterer in den Schulkantinen. Pädagogen sowie das GBS-Betreuungspersonal sollen in möglichst wenigen unterschiedlichen Lerngruppen eingesetzt werden. Sämtliches Schulpersonal, also nicht nur die Lehrer, können jederzeit Visiere anfordern und Corona-Tests auf Kosten der Behörde durchführen lassen.
Der Unterricht wird in den meisten Fächern, auch in Sport, Musik und Theater möglichst im Klassenverband stattfinden. Es sollen aber Unterrichtssituationen mit direktem Körperkontakt vermieden werden. Die reguläre Wiederaufnahme des Schwimmunterrichts wird von den allgemeinen Regeln zur Nutzung der Schwimmbäder abhängig sein. Unterrichtsangebote in bestimmten Jahrgangsstufen wie die 2. Fremdsprache, Religion/Philosophie, Künste und der Wahlpflichtbereich, sowie Ganztagsangebote und Lernförderung, können in Lerngruppen innerhalb einer Jahrgangsstufe stattfinden. Diese Lerngruppen sollen möglichst fest und konstant mit den selben Schülern besetzt sein. Der Unterricht in der Oberstufe wird in der geplanten Kursstruktur der Profiloberstufe innerhalb einer Jahrgangstufe stattfinden, so Czech.
Dieser erklärte abschließend: „Wir haben von Anfang an versucht, die Corona-Pandemie schnellstmöglich einzudämmen. Ich denke, dies ist in Deutschland recht gut gelungen. Das Hauptziel ist es jetzt, die Zahl der Neuinfektionen klein zu halten. Hier haben wir in den letzten Wochen deutliche Fortschritte machen können. Daher sind die Kontaktbeschränkungen in Hamburg inzwischen auch wieder deutlich gelockert worden. Mit diesen vorsichtigen Lockerungen stellen wir sicher, dass neue Infektionen zurückverfolgbar bleiben, somit keine zweite Coronawelle entsteht und ein erneuter Lockdown nötig wird. Diese Entwicklung eröffnet sogar neue Perspektiven für die Sommerferienzeit. Die Schulen werden gemeinsam mit den Trägern der Freien Kinder- und Jugendhilfe ein attraktives Ferienbetreuungsangebot machen können. Viele Angebote, die den Kindern aus der Ganztagsbetreuung lieb und vertraut sind, können ohne Abstriche angeboten werden. Auch Ausflüge in der näheren Umgebung und auf Spielplätze sind ausdrücklich möglich. Die Einbindung externer Angebote/Kursleiter in die Ferienbetreuung auf dem Schulgelände ist ebenfalls möglich. Dieses umfangreiche Ferienangebot soll besonders für sozialschwache Schüler Nachteile ausgleichen, die aus der Coronaepidemie entstanden sind.“
Czech hoffe, dass die Hamburger in den Sommerferien diszipliniert bleiben und die Abstands- und Maskenregeln einhalten. Er sei optimistisch, dass man die Infektionszahlen weiter gering halten wird und dass die Pläne des Schulsenators nach den Sommerferien dann umgesetzt werden können.