Sonderbetrieb der Rethebrücke ausgesetzt

Sonderbetrieb der Rethebrücke ausgesetzt.

Mehr als 50 Sperrungen in drei Jahren.

Hatte die Hamburg Port Authority (HPA) vergangene Woche noch gemeldet, dass die Retheklappbrücke zeitweise wieder für den Straßenverkehr freigegeben werde, ist diese Regelung schon wieder hinfällig. Die kaputte Rethebrücke bleibt nach einem Schaden an der Hydraulik ab sofort vorerst in der geöffneten Stellung und ist somit für den Straßenverkehr gesperrt. Nach Einberufung einer Expertengruppe muss für die weitere Untersuchung der in der vergangenen Woche eingerichtete Sonderbetrieb der Straßenbrücke vorerst ausgesetzt werden. Auf diese Weise soll die Funktion der Brücke mit derzeit einem Hydraulikzylinder gesichert und ein Risiko für eventuelle Folgeschäden an der Anlage vermieden werden. Wie in den vergangenen Tagen deutlich wurde, setzt der Sonderbetrieb die Straßenbrücke einer erhöhten Belastung aus, die schlimmstenfalls auch zum Ausfall des zweiten Zylinders führen könnte, heißt es seitens der HPA.
Zwar steht die Querung aktuell für die Schifffahrt vollständig zur Verfügung, Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer können die Brücke aber nicht nutzen. Die HPA bittet darum, den ausgeschilderten Umleitungen über Neuhöfer Straße und Hohe-Schaar-Straße zu folgen. Der Bahnverkehr im Hafen ist von der aktuellen Brückensperrung nicht betroffen.
Der beschädigte Hydraulikzylinder der Brücke wurde in der vergangenen Woche ins Herstellerwerk nach Dortmund gebracht. Dort erfolge bereits die Reparatur. Die HPA hat laut eigenen Angaben unterdessen eine Expertengruppe einberufen, die gemeinsam mit unabhängigen Fachleuten und der Unterstützung des Herstellers die Leistungsfähigkeit und dauerhafte Funktionsfähigkeit der Brücke untersucht sowie eine umfassende Beweissicherung des Schadens durchgeführt. Dabei werden alle hydraulischen Systeme der Doppelklappbrücke detailliert überprüft, um künftige Ausfälle auszuschließen und den Wartungsplan der Anlage umfangreich zu optimieren.
Und Ausfälle hat es seit Inbetriebnahme der Klappbrücke im Juli 2016 mehr als genug gegeben, wie eine Kleine Schriftliche Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Prof. Dr. Götz T. Wiese Ende August ergeben hat. Demnach gab es in den vergangenen drei Jahren rund 50 Sperrungen aufgrund technischer Störungen. Diese dauerten zwischen wenigen Minuten bis hin zu mehreren Tagen. Die jetzige Sperrung wird voraussichtlich bis Mitte November andauern.