„Sollte man noch nachsteuern“

SPD -Vorstandsmitglied und Schulexperte der SPD in Neugraben-Fischbek Henning Reh sieht noch Änderungsbedarf

„Sollte man noch nachsteuern“.

Kritik am neuen Schulentwicklungsplan.

Auf dem Areal der Frieda-Stoppenbrink-Schule wird keine Campusschule, sondern ein Gymnasium entstehen. Eine neue Stadtteilschule wird den Planungen nach nicht im Ohrnsweg in der Nähe der Neubaugebiete entstehen, sondern in der Hausbrucher Bahnhofstraße. Das sind die entscheidenden Korrekturen des Schulentwicklungsplanes von Schulsenator Ties Rabe, der unter der Woche bekannt wurde. Die Änderungen stießen bei der SPD vor Ort auf ein geteiltes Echo. „Da sollte man noch nachsteuern“, heißt es aus dem SPD-Distrikt Neugraben-Fischbek. In dessen Mitgliederversammlung am 25. September haben die Genossen einen einstimmigen Beschluss gefasst, der den Senator auffordert, die Standorte zu überdenken. „Mit dem Standort eines neu zu gründenden Gymnasiums auf dem Gelände der Frieda-Stoppenbrink-Schule sind wir einverstanden“, meint Henning Reh, Vorstandsmitglied und Schulexperte der SPD in Neugraben-Fischbek. „Das löst die mögliche Konkurrenzsituation zur Stadtteilschule Süderelbe auf und bietet dringend benötigte Gymnasialplätze. Allerdings halten wir es nicht für sinnvoll, eine ebenfalls erforderliche vierzügige Stadtteilschule in die Hausbrucher Bahnhofstraße zu bringen. Die Plätze werden im Westen Neugraben-Fischbeks benötigt. Dieser Standort würde zu einer Wanderung der Einzugsgebiete führen und die im Moment pädagogisch sinnvolle Durchmischung der Schülerschaft würde wegbrechen. Das möchten wir nicht.“
Stattdessen wünschen sich die Genossen eine Stadtteilschule im Westen – am liebsten auf dem Gelände der Schule Ohrnsweg. Mit der jetzt geplanten Vierzügigkeit sehen sie auch den Platzbedarf dort gedeckt. Das wäre bislang ein Kritikpunkt für eine sechszügige Campus-Stadtteilschule dort gewesen. Und was ist mit dem Thema Campus-Schule? Auch da sind die Genossen nicht so festgelegt, wie es der Schulentwicklungsplan vorsehen soll: „In den Neubaugebieten im Westen werden weit über 3.000 Wohneinheiten entstehen. Da ist der Bedarf für alle Schulformen gegeben. Warum also nicht am Ohrnsweg eine Campus-Stadtteilschule mit 2 Zügen Stadtteilschule und 2 Zügen Gymnasium erproben? Oder je nach Anmeldelage auch mal 3:1 oder 1:3“, so Reh. Sollte darüber hinaus noch weiterer Bedarf an Stadtteilschulen bestehen, sehen die Genossen Hausbruch auch als möglichen Standort, jedoch nur zusätzlich zu einer Schule im Westen.
Für das zu gründende Gymnasium zieht der Plan auch einen alternativen Standort in Betracht: das Gelände der in Abwicklung befindlichen Katholischen Schule Neugraben. Hier wünschen die Genossen aber eher einen möglichen zusätzlichen Grundschulstandort.
Auch die Jusos Süderelbe meldeten sich zu Wort. „Ich finde es gut, dass die geplante Campusschule jetzt doch nicht mehr gegenüber der Stadtteilschule Süderelbe errichtet wird. Wir, die Jusos aus Süderelbe, haben uns dafür stark gemacht, dass die Campusschule nicht zu einer Konkurrenz anderer Schulen werden sollte. Insgesamt sind wir zufrieden, dass demnächst neue Schulen unsere Stadtteile bereichern“, so der Vorsitzende der Jusos Süderelbe, Mehmet Kizil.