Sitzt, passt, wackelt und hat Luft

Drei Kräne und 45 Minuten brauchte es um das riesige Bauteil an seinen Platz zu bringen. Foto: au

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft.

Drei Kräne waren nötig, um am vergangenen Sonntag bei sommerlichen Temperaturen das letzte große Bauteil der Dachkonstruktion der künftigen S-Bahn-Station Elbbrücken einzuheben. Rund 45 Minuten dauerte die Aktion, bevor das 50 Tonnen schwere und rund 45 Meter lange Bauteil an seinem Platz saß und befestigt werden konnte. Damit ist ein weiterer Schritt geschafft in Richtung Eröffnung und Inbetriebnahme des S-Bahnhofs Elbbrücken. Eigentlich sollte die Station bereits im vergangenen Dezember, zeitgleich mit der Inbetriebnahme der U-Bahnstation, eröffnet werden, doch Hindernisse im Untergrund verzögerten die Baumaßnahmen um gut ein Jahr.
Trotz umfangreicher Probebohrungen wurden im letzten Jahr während der Bauphase Hindernisse im Boden gefunden, sodass die zwischen 90 und 120 Zentimeter starken Bohrpfähle teilweise nur wenige Meter in den Baugrund eingebracht werden konnten. „Bis heute kann uns keiner sagen, was das ist. Auch die Stadt Hamburg nicht. Die Hindernisse sind nirgendwo verzeichnet“, erklärt Egbert Meyer-Lovis, Pressesprecher der Deutschen Bahn. Deshalb wurden nach aufwändig statischen Neuberechnungen eine veränderte Gründung mit zusätzlichen Lagern und Pfählen eingesetzt, um die Tragfähigkeit der neuen Station im Bereich des Technikgebäudes sicherzustellen.
Außerdem entsteht die Station zwischen den S-Bahnbrücken „Oberhafenkanal“ und „Norderelbe“ direkt an den Fernbahngleisen, die hier parallel zu den S-Bahngleisen verlaufen. Unter anderem stelle diese räumliche Enge und der nahezu uneingeschränkt stattfindende S- und Fernbahnverkehr alle Beteiligten des Projekts vor besondere Herausforderungen. Deswegen werden sich S-Bahnfahrende bis Dezember dieses Jahres auch auf weitere Sperrung der S-Bahnstrecke S3/S31 und damit auf Schienenersatzverkehr einstellen müssen. „Wir sind jetzt absolut im Plan. Zum Fahrplanwechsel im Dezember soll die S-Bahnstation in Betrieb genommen werden“, weiß Meyer-Lovis.