Seevetal: RAF-Erdlager aus 80er-Jahren im Wald entdeckt

Seevetal: RAF-Erdlager aus 80er-Jahren im Wald entdeckt.

Keine Hinweise auf Terroristen der letzten Generation.

In den Nachmittagsstunden des 15. Januar kam es in einem Waldgebiet bei Helmstorf, gelegen zwischen Jesteburg und Hittfeld, laut Mitteilung des Landeskriminalamtes Niedersachsen, während Baumschnittarbeiten „zu einem ungewöhnlichen Fund. Waldarbeiter stellten ein Erddepot fest, dessen Inhalt dem ersten Anschein nach Bezüge zu der Roten Armee Fraktion (RAF) aufwies.“ Nach ersten Ermittlungen der Polizeiinspektion (PI) Harburg übernahm das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen die weiteren Untersuchungen.
In der Presemitteilung des LKA heißt es weiter: „In dem vergrabenen Kunststofffass wurden unter anderem Schriftstücke aus den achtziger Jahren und Behältnisse mit zunächst unbekannten Flüssigkeiten sichergestellt. Waffen wurden nicht aufgefunden. Mit Unterstützung der Zentralen Polizeidirektion und Beamten der PI Harburg wurde das Waldgebiet um den Fundort herum weiträumig nach weiteren Depots durchsucht. „So genannte „Delaborierer“ und ein mobiles Laborteam des LKA Niedersachsen überprüften noch vor Ort den Inhalt des Fasses auf gefährliche Stoffe. Nachdem die gefahrenfreie Bergung des Fundstückes sichergestellt war, wurde das Fass ausgehoben und anschließend Teile daraus in das Kriminaltechnische Institut des LKA Niedersachsen und in die PI Harburg für weitere kriminaltechnische Untersuchungen verbracht. Die polizeilichen Maßnahmen wurden durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Landkreis Harburg unterstützt.
Nach erster Bewertung des aufgefundenen Schriftmaterials, so das LKA weiter, „ist ein Bezug zu der bundesweit agierenden terroristischen Gruppierung RAF nicht auszuschließen.“ Die RAF hatte sich mit Schreiben vom 20. April 1998 nach 28 Jahren aufgelöst. Die Inhalte ließen aber darauf schließen, „dass das Erddepot bereits vor Jahrzehnten angelegt worden sein muss.“ Die aufgefundenen Gegenstände werden durch die Experten des LKA Niedersachsen untersucht.
Auf Grund des Alters der aufgefundenen Gegenstände wird aktuell davon ausgegangen, „dass sich aus diesen keine Hinweise auf den Aufenthalt der gesuchten Ex-RAF-Terroristen Ernst Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette ergeben werden.“