„Rechtspopulisten sind keine Alternative“

pm -Machten gemeinsam Wahlkampf für Europa und die Bezirksversammlung (v.l.): Viktoria Isabell Ehlers Svenja Hahn und Katja Suding Hamburger FDP-Abgeordnete im Bundestag

„Rechtspopulisten sind keine Alternative“.

FDP-Spitzenkandidaten im Wahlkampf.

Wenn Svenja Hahn (29) es schafft, dann zieht sie am Sonntag in das Europaparlament ein. Ihre Chancen stehen gut. Sie wäre dann als Spitzenkandidatin der Hamburger FDP und der Jungen Liberalen – sie steht auf Platz 2 der Bundesliste – die erste Liberale die Hamburg in Brüssel vertritt. Die PR-Managerin hat in den letzten beiden Wochen gleich zweimal Wahlkampf in Harburg gemacht. Auf die Frage, weshalb Harburger bei der Europawahl ihr Kreuz bei der FDP machen sollten, verweist sie auf das Potenzial, dass die EU bisher nicht ausgeschöpft habe, da sei noch viel mehr drin – auch und besonders für junge Menschen. Ebenfalls gelte es, anders als bisher, im Parlament verstärkt gemeinsame Positionen zu erarbeiten. Dazu gehörten auch faire Regeln für die Flüchtlingspolitik, verbindliche Standards, die nicht von Fall zu Fall zur Disposition gestellt werden könnten.
Besonders hob Hahn auch die Bildungsfreizügigkeit hervor die es möglich mache, die Vielfalt der Kulturen in Europa zu entdecken. Wichtig sei auch die gegenseitige Anerkennung der im Bildungswesen erzielten Abschlüsse. Ihre Erkenntnis im Wahlkapf: „Die jungen Menschen stellen Europa nicht in Frage.“ Gerade in der Debatte um die Uploadfilter habe sie erkannt, dass die jungen Menschen schnell feststellen, wie nahe Europa für sie eigentlich sei. Viele verstünden sich explizit als Europäer, sagte Hahn. Auch habe sie festgestellt, dass die jungen Menschen überall in Europa die gleichen Träume haben: eine gute Ausbildung und eine gute Arbeit. Besonders Letzteres müsse durch eine geänderte Wirtschafts- und Handelspolitik in neue Bahnen gelenkt werden, weil die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen in manchen Ländern Südeuropas unverändert alarmierend sei. Deshalb müssten die Chancen des Binnenmarktes und des Freihandels, die Freizügigkeit der Arbeitsmärkte und eine „Klimapolitik aus einem Guss“ in den Fokus genommen werden. In einem kurzen Satz zusammengefasst: „Klare Regeln für ein besseres Europa“
Keinesfalls aus den Augen verlieren dürfe man die rechtspopulistischen Parteien, „die nicht die Interessen der Bürger vertreten“, wie sie, mit Verweis auf die FPÖ-Affäre in Österreich, sagte. Ein „aboluter Skandel“ sei das und er müsse unverzüglich aufgeklärt werden, erwartet sie. Besonders das Thema „Parteienfinanzierung“ müsse nun unter die Lupe genommen werden. Ihr Fazit: „Rechtspopulisten sind keine Alternative.“
Während Svenja Hahn am FDP-Stand kräftig die Trommel für Europa rührte, machte Viktoria Isabell Ehlers, Spitzenkandidatin der FDP für die Bezirksversammlung, das Gleiche auf lokaler Ebene. Verkehrspolitik, Digitalisierung, Stärkung der Wirtschaft vor Ort und auch der Kulturangebote sowie eine transparente Verwaltung sind ihre Themenschwerpunkte: Unterm Strich: Mehr Lebensqualität für den Bezirk. Um das zu erreichen gelte aber auch: „Wir müssen Harburg groß machen um nördlich der Elbe Gehör zu finden – der Hamburger Senat übersieht uns viel zu oft.“ Nur dann könne sich Harburg als Zentrum eines starken Umlandes entwickeln. Der liebgewonnene Kleingeist müsse auf jeden Fall über Bord geworfen werden.