„Oh, wie klötert dat in mien Botterfatt!“

Stolz präsentieren die Schüler der Klasse 4b der Grundschule Prassekstraße ihre selbstgemachte Butter Fotos: au

„Oh, wie klötert dat in mien Botterfatt!“.

Projekt „Mein Stadtteil ist mein Klassenzimmer“.

„Das müsst ihr jetzt kräftig schütteln, dann habt ihr am Ende selbstgemachte Butter!“ Elke Leppin vom Museum Elbinsel Wilhelmsburg zeigt, wie man aus Sahne, einem kleinen Glas und viel Schüttelkraft den leckeren Brotaufstrich herstellt, frei nach dem Motto „“Oh, wie klötert dat in mien Botterfatt!“ Vorher hat sie den Schülern der 4 b der Grundschule Prassekstraße einen kleinen Einblick in die Geschichte Wilhelmsburgs gegeben, das ganze umrahmt von der historischen Kulisse der Wilhelmsburger Windmühle Johanna.
Das Schulunterricht nicht langweilig sein muss, haben vier 4. Klassen der Grundschule Prassekstraße Ende Juni erfahren dürfen. Vier Tage lang haben die Schüler ihren Klassenraum gegen ihren Stadtteil getauscht. In Kooperation mit der Grundschule Prassekstraße hat die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg an vier Orten in Wilhelmsburg einen besonderen Unterricht vorbereitet. An der Bunthäuser Spitze haben sie etwas über die Entstehungsgeschichte Wilhelmsburgs erfahren, wie der Mensch hierher gekommen ist und etwas über den Deichbau und über Sturmfluten. Sie haben die Windmühle Johanna kennengelernt, wie sie funktioniert und wie aus Korn Brot gemacht wird – und eben, wie Butter hergestellt wird. Am Veringkanal und in der Honigfabrik haben sie gelernt, wie aus einer Landgemeinde mit 4.000 Einwohnern ein Arbeiter-Stadtteil von Hamburg wurde, haben Lego Druck gemacht, sich durch die Alte Schleuse schleusen lassen und im Auswanderermuseum Ballinstadt auf der Veddel sind sie auf eine spannende Reise gegangen und haben die Ein- und Auswanderungsgeschichte der letzten Jahrhunderte erlebt, die den Stadtteil bis heute prägt.
„Die Kinder haben an diesen Tagen ihren vielfältigen Stadtteil aus vier neuen Perspektiven kennengelernt, die sie vielleicht noch nicht kannten. Außerdem haben sie an jedem Tag an den unterschiedlichen Stationen Sticker gesammelt, die sie in ihr Stickerheft eingeklebt haben. So konnten sie auch einen Teil der Geschichte ihres Stadtteils mit nach Hause nehmen“, freut sich Oliver Menk von der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg über das gelungene Projekt. Auch Elke Leppin war ganz angetan. „Die Kinder haben toll mitgemacht und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partner war sehr gut!“ Ob die zehnjährige Ela in Zukunft immer ihre Butter selbst herstellen möchte, steht allerdings noch in den Sternen: „Das hat mir Spaß gemacht, das war aber auch anstrengend!“