Öffnung Alte Süderelbe: Die FDP sagt Nein

ein -Kurt Duwe: Naiver Öko-Idealismus gefährdet die Alte Süderelbe Foto: ein

Öffnung Alte Süderelbe: Die FDP sagt Nein.

Bericht über Machbarkeit soll Ende 2020 vorliegen.

„Minimaler Nutzen bei maximalem Schaden – hier gefährdet naiver Öko-Idealismus die Alte Süderelbe.“ So kommentiert Dr. Kurt Duwe, umweltpolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, die Senatsantwort auf seine Schriftliche Kleine Anfrage zur „Wiederöffnung Alte Süderelbe“.
Duwe: „Zuletzt wurde vor 26 Jahren ein Wiederanschluss an die Tideelbe verworfen: Drohende Verschlickung, kaum spürbare Auswirkungen auf die Tidedynamik der Elbe und exorbitante Kosten. Ein wertvolles Biotop würde zerstört, der derzeitige ökologische Wert der Alten Süderelbe und ihrer umliegenden Flächen ist hoch. Ein Sturmflutschutz würde dagegen sehr teuer, zudem müssten die Obstbauern im Alten Land bei Tideabhängigkeit des Wasserstands Einschränkungen bei der Anti-Frostberegnung in Kauf nehmen.“
Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie (Der Neue RUF berichtete), deren Kosten – geschätzt – 190.000 Euro betragen, sollen in der ersten Jahreshälfte 2020 vorgelegt und fachlich abgewogen werden. Der anschließende Ergebnisbericht des Forums Tideelbe – dann mit Empfehlungen – wird voraussichtlich im Herbst kommenden Jahres veröffentlicht. Eine endgültige Entscheidung über die mögliche Umsetzung einer Maßnahme bleibe den drei an dem Forum Tideelbe beteiligten Ländern vorbehalten, erläutert Duwe die Abläufe. Aber auch das macht die Senatsantwort deutlich: „Das ökologische Potenzial der Alten Süderelbe wird derzeit mit schlecht bewertet… Der gute chemische Zustand wird verfehlt.“ Trotzdem wurden 22 Fischarten nachgewiesen.
„Der Einfluss einer möglichen Wiederöffnung der Alten Süderelbe auf den Tiedenhub in der Unterelbe, ebenso wie die Auswirkung auf den Schwebstoff- und Sedimenttransport in der Elbe und den angrenzenden Wasserkörper, soll mit Hilfe eines numerischen 3D-Modells der Bundesanstalt für Wasserbau berechnet werden“, heißt es abschließend in der Antwort. Die Modellgeometrie umfasse dabei einen Bereich vom Wehr Geesthacht bis zur Deutschen Bucht. Und: „Die örtliche Auflösung wird je nach Bedarf variabel angepasst“ und werde im Bereich der Alten Süderelbe in der Größenordnung von 10 m liegen.
Auch Ausgleichsflächen mit vorhergesehenen Aufwertungsmaßnahmen sind (angrenzend an die Alte Süderelbe) bereits festgesetzt: zum Beispiel Einzelmaßnahmen zur Uferaufwertung im Bereich B-Plan Finkenwerder 35, Gestaltung von Feuchtbiotopen an der Umgehungsstraße (im Hafengebiet), Gehölzentwicklung (westlich des Aluwerk-Geländes) oder auch Entwicklung von Trocken- und Magerbiotopen auf hochgelegenen Flächen (Flächenherrichtung am Genter Ufer). Weitere Maßnahmen sind auch am West- und Südufer der Alten Süderelbe vorgesehen, unter anderem die Schaffung von extensiv genutztem Grünland nahe der so genannten Lipp’schen Kuhlen oder die naturnahe Entwicklung des Südufers der Alten Süderelbe entlang des Schlickhügels Francop bzw. Grünland und Gehölzentwicklung im Bereich der Airbus Start- und Landebahn sowie in der Bereichen der B-Pläne Francop 7/Neuenfelde 12.