Nach der Saison ist vor der Saison

pm -Pedro Calles: „Ich denke es wäre seltsam wenn ein Team mit dem komplett gleichen Kader wie im Vorjahr antreten wird.Ò

Nach der Saison ist vor der Saison.

Towers-Bilanz und Ausblick auf Saison 21/22.

Nach insgesamt 37 Pflichtspielen endete vor knapp zwei Wochen, nach drei Playoff-Viertelfinalpartien gegen den aktuellen Landesmeister Alba Berlin, die Saison der Hamburg Towers. Nach einem abschließenden Team-Dinner und den obligatorischen Abschlussgesprächen zwischen den Basketballern und der sportlicher Leitung haben sich die Towers in die Sommerpause verabschiedet. Doch Zeit zum Ausruhen bleibt keine. Während Justus Hollatz bereits im Rahmen eines DBB-Lehrgangs auf das Parkett zurückgekehrt ist, zieht es auch die letztjährigen Türme zurück in den Sportalltag – wie Kapitän Bryce Taylor, der während des Familienurlaubs in Spanien beim Gewichtestemmen schwitzt, oder Zac Cuthbertson, der in einer kleinen Schulturnhalle mit einem Personal Trainer arbeitet. Auch auf der Geschäftsstelle der Hamburg Towers herrscht reger Betrieb. „Denn nach der Saison ist vor der Saison“, so der Towers-Sprecher.
Die beiden Geschäftsführer Marvin Willoughby und Jan Fischer zogen gemeinsam mit Head Coach Pedro Calles Bilanz und richteten ihren Blick bereits auf die nächste Spielzeit. „Die Art und Weise, wie wir alle gemeinsam die Saison unter Corona-Bedingungen gemeistert haben und wie wir zusammengewachsen sind, das hat mich schon beeindruckt“, resümiert Marvin Willoughby. Die Towers zählten zu den wenigen Teams im vergangenen Jahr, die ohne Infektion und Quarantäneanordnung durch die Saison gekommen sind. „Insgesamt war es eine gute, sehr gute Saison in meinen Augen. Wir haben viel erreicht. Unsere schlechteste Platzierung war Rang sieben, zudem haben wir es geschafft, allen Spielern den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu ermöglichen“, freut sich Pedro Calles über die Erfolge. Dass die erfolgreichste Saison der Klubgeschichte, mit Ausnahme des dritten Viertelfinales, ohne Zuschauer ausgetragen werden musste, zählt für den Hamburger Head Coach ebenso zu den Negativseiten, wie „die Verletzungsprobleme, die uns vom ersten bis zum letzten Tag begleitet haben“.
Das erste vollständige Jahr in der easyCredit Basketball-Bundesliga endete mit einer Bilanz von 21 Siegen und 13 Niederlagen in der Hauptrunde – sowohl in der heimischen edel-optics.de-Arena sowie auch auf fremdem Parkett verbuchten die Schützlinge von Pedro Calles einen positiven Rekord. Neben dem bemerkenswerten Saisonstart mit fünf Siegen in Folge, der die Hamburg Towers zwischenzeitlich auf den ersten Tabellenplatz beförderte, zählt auch die Neun-Siege-Serie – darunter Erfolge gegen den späteren Meister Berlin, den Pokalsieger München, gegen Bamberg und der Playoff-Einzug gegen Oldenburg – zu den Highlights des vergangenen Hamburger Sportjahres. „Wir haben vor der Spielzeit in unterschiedlichen Szenarien geplant. Dass letzten Endes zunächst keine Zuschauer diese unglaubliche Saison vor Ort miterleben konnten, hat uns schon traurig gemacht. Umso glücklicher waren wir, dass wir das letzte Spiel vor 200 Fans austragen durften“, erklärt Geschäftsführer Jan Fischer.
Besonders die Team-Chemie habe zu den Erfolgsfaktoren gezählt.
Den Grundstein für die anstehende Spielzeit gilt es jeweils in der Offseason zu legen. Was die Fans der Hamburg Towers also in der Saison 21/22 erwartet, daran arbeitet die sportliche Leitung derzeit auf Hochtouren. Für die Saison 21/22 haben die Hamburg Towers von der easyCredit-BBL die Spiellizenz ohne Auflagen erhalten. Die Hanseaten werden in der kommenden Saison erstmalig auch am Magenta Sport BBL-Pokal teilnehmen, ebenso auch an einem europäischen Wettbewerb (der Neue RUF berichtete). Die Unterlagen bei EuroCup und Champions League, ein formaler Prozess, sind eingereicht. Mit einer Rückmeldung rechnen die Towers-Verantwortlichen Ende des Monats. „Besonders die Hoffnung auf eine Zuschauerrückkehr ist sehr, sehr groß“, erklärte Jan Fischer.
Bis zum Trainingsauftakt in der zweiten Augustwoche bleiben Pedro Calles noch knapp acht Wochen, um das Team für die kommende Spielzeit zu formieren. Es wird Veränderungen geben. Calles: „Manchmal würde man Spieler gern behalten – was einem aber nicht möglich ist, weil sie sich so gut entwickelt haben. Manchmal möchte man aber auch neue Spieler hinzunehmen, die einem weiterhelfen können“, beschreibt der Spanier den alljährlichen Prozess. Für Ende Juli hat Pedro Calles seinen Urlaub in seiner spanischen Heimat geplant.