Museumsdirektor Rolf Wiese geht in den Ruhestand

Rolf Wiese, Johanna Wanka

„Wiesenfest“ und Abschied
Museumsdirektor Rolf Wiese geht in den Ruhestand

(mk) Ehestorf. Ein besonderer Überraschungsgast begeisterte beim Fördervereinsfest am Kiekeberg: Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, feierte mit 1.200 Gästen ein großes „Wiesenfest“ und verabschiedete Museumsdirektor Prof. Dr. Rolf Wiese persönlich.

Ehrung von Prof. Dr. Rolf Wiese durch Nachbarn, Partner, Wegbegleiter am 15.September. Foto: FLMK

Rolf Wiese geht Ende Oktober 2017 in den Ruhestand. Er leitet seit 30 Jahren das Freilichtmuseum am Kiekeberg und seine Außenstellen und gründete unter anderem den ersten Studiengang zum Museumsmanagement und den bundesweiten Arbeitskreis Museumsmanagement. Die Museen nahmen unter seiner Führung einen deutlichen Aufschwung: 1987 kamen 56.433 Menschen an den Kiekeberg, im Jahr 2016 zählte das Museum 220.000 Besuche.
Johanna Wanka ist beeindruckt von der Resonanz, die das Museum und der Förderverein erzeugen. Explizit dankt sie Museumsdirektor Rolf Wiese: „Sie, lieber Herr Wiese, haben ganz Besonderes geschafft: Ich bin in ganz Deutschland unterwegs und habe nirgendwo einen so großen und aktiven Förderverein mit mittlerweile 12.500 Mitgliedern erlebt. Was ich aber höre, ist die Wertschätzung und Achtung, die Ihnen in der ganzen Museumslandschaft entgegengebracht werden, und der Respekt vor Ihrer wissenschaftlichen Leistung.“ Mit Blick auf die Museumsarbeit ergänzt sie: „Was mir als Kind vom Dorf wichtig ist: Dass Sie am Kiekeberg mit Kindern und Jugendlichen, insbesondere benachteiligten, arbeiten.“ Seit Jahren verfolgt Johanna Wanka begeistert die Entwicklungen am Kiekeberg, hat 2010 das Richtfest des Agrariums und 2012 die Eröffnung der Bibliothek des Ländlichen Wissens begleitet.
Michael Grosse-Brömer, Mitglied des Bundestages und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion betont, wie wichtig das Freilichtmuseum am Kiekeberg für den Landkreis Harburg ist – und welchen Vorbildcharakter es für ganz Deutschland hat: „Das Museum verbindet Geschichte und Zukunft. Gerade Sie, Herr Wiese, haben immer Projekte im Kopf und verfolgen sie mit leidenschaftlicher Energie. So war es auch mit dem Projekt ‚Königsberger Straße‘, das mich begeistert und für das ich mich gern im Bund stark gemacht habe.“ Der Bund übernimmt bei der zukünftigen Baugruppe mit Häusern der Nachkriegszeit einen Anteil von 3,84 Millionen Euro. Das Gesamtvolumen liegt bei 6,14 Millionen Euro.
Fördervereinsvorsitzender Heiner Schönecke blickt mit persönlichen Worten auf die gemeinsamen vergangenen 30 Jahre: „Heute feiern wir zu Ehren von Rolf Wiese das große Wiesenfest. Der Professor und ich haben 1989 zusammen mit sieben weiteren Mitgliedern den Förderverein gegründet. Seitdem haben wir zusammen viel geschafft – und wenn ich in die Runde gucke, dann sehe ich Leute, die immer wieder gern kommen.“ Heute zählt der Verein über 12.500 Mitglieder, 320 sind regelmäßig ehrenamtlich aktiv.
Svenja Stadler, SPD-Mitglied des Bundestags, betont, dass sich das Freilichtmuseum am Kiekeberg unter der Leitung von Rolf Wiese als sozialer Ort etabliert hat: „Das Freilichtmuseum am Kiekeberg ist ein Ort des bürgerschaftlichen Engagements, er verbindet alle. Die vielen Ehrenamtlichen leisten hier einen beträchtlichen Beitrag zum Erfolg des Kiekebergs. Sie sind, ebenso wie ich, von Ihrer Begeisterung für die Projekte nachhaltig beeindruckt. Und dazu besitzen Sie neben der fachlichen Kompetenz auch ein großes soziales Einfühlungsvermögen.“
Gerührt bedankt sich Rolf Wiese: „Der Erfolg am Kiekeberg ist von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehören Mitarbeiter, Ehrenamtliche und verlässliche Partner. Zum Beispiel steht der Landkreis Harburg seit 30 Jahren unterstützend an unserer Seite. Ganz besonders danke ich dem Förderverein, den 12.500 Mitgliedern, die mit Herzblut hinter dem Kiekeberg stehen.“
Einmal im Jahr bedankt sich das Freilichtmuseum mit einem großen Fest bei seinen Fördermitgliedern. Zum Abschied des langjährigen Museumsdirektors Prof. Dr. Rolf Wiese feierten die Mitglieder jetzt ein großes Wiesenfest – mit Sackhüpfen, Picknick, Musik und Tanz und vielen Führungen durch die Höhepunkte der vergangenen Jahre am Kiekeberg.
Der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg steht seit 28 Jahren zuverlässig an der Seite des Museums. Mit großem Engagement unterstützt er ideell und finanziell dessen Aktivitäten. Die Freunde und Förderer helfen, regionales Kulturgut und Wissen über Handwerk und Bräuche zu bewahren. Aber nicht nur die finanzielle Hilfe macht den Förderverein für das Museum so wertvoll. Über 320 Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich: Sie spenden an Aktionstagen ihre Zeit und Arbeitskraft, verkaufen Kuchen, begleiten museumspädagogische Angebote oder bringen ihre Expertise bei der Restaurierung oder Archivierung ein.