Mathe-Unterricht: 300 zusätzliche Fachkräfte

Mit Erfolg umgesetzt
Mathe-Unterricht: 300 zusätzliche Fachkräfte

(mk) Süderelbe/Harburg. Schulsenator Ties Rabe hat eine positive Zwischenbilanz zur Umsetzung der Mathematik-Offensive gezogen: „An Hamburgs Stadtteilschulen und Gymnasien sind in den letzten drei Jahren über 300 zusätzliche Mathematik-Fachlehrer eingestellt worden, eine Zunahme um rund 23 Prozent auf aktuell 1.637.“ Darüber hinaus zeigen aktuelle Daten, dass im Schuljahr 2016/17 in der Sekundarstufe II der Gymnasien und Stadtteilschulen nahezu 100 Prozent des Mathematikunterrichts durch Fachlehrkräfte erteilt wurde. In der Sekundarstufe I der Gymnasien und der Stadtteilschulen wird zurzeit 96,1 Prozent des Mathematikunterrichts von Fachlehrkräften Mathematik sowie von fachdidaktisch qualifizierten Lehrkräften erteilt.

Schulsenator Ties Rabe: „Mehr Mathematik-Lehrkräfte, mehr Matheunterricht durch Mathe-Fachlehrer und die Qualifizierung der Lehrkräfte haben stattgefunden und werden fortgesetzt. Die Voraussetzungen sind damit geschaffen, um den Mathematikunterricht in Hamburg nachhaltig zu verbessern.“Foto: mk

Schulsenator Rabe: „Nach weniger als zwei Jahren seit Start der Matheoffensive sind damit in fast allen weiterführenden Schulen die neuen Standards umgesetzt: Mehr Mathematik-Lehrkräfte, mehr Matheunterricht durch Mathe-Fachlehrer und die Qualifizierung der Lehrkräfte haben stattgefunden und werden fortgesetzt. Die Voraussetzungen sind damit geschaffen, um den Mathematikunterricht in Hamburg nachhaltig zu verbessern.“
Die Anzahl der Fachlehrkräfte für Mathematik an Stadtteilschulen und Gymnasien konnte in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert werden, von 1.334 (Schuljahr 2013/14), 1.363 (2014/15) über 1.399 (2015/16) auf 1.637 im Schuljahr 2016/17. Darüber hinaus gab es im Schuljahr 2016/17 113 Referendare mit dem Fach Mathematik (Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst).
Die Schulbehörde hatte im Dezember 2014 mit Experten und Wissenschaftlern beraten, mit welchen Maßnahmen die Qualität des Mathematikunterrichts in Hamburg wirkungsvoll weiterentwickelt werden könnte. Nach einer gründlichen Planungsphase wurde 2015 ein umfangreiches Programm auf den Weg gebracht: Erhöhung der Mindeststundenzahl für den Mathematikunterricht an Stadtteilschulen und Gymnasien auf mindestens vier Stunden pro Woche, verbindlicher Einsatz von Fachlehrkräften mit Mathematikstudium anstelle fachfremder Lehrkräfte an Gymnasien und Stadtteilschulen bis spätestens zum Schuljahr 2017/18, verbindlicher Einsatz von Fachlehrkräften mit Mathematikstudium anstelle fachfremder Lehrkräfte in mindestens 50 Prozent aller Mathematikstunden an Grundschulen, umfangreiche Qualifikationsmaßnahmen für fachfremd eingesetzte Lehrkräfte an Grundschulen im Umfang von insgesamt mindestens 190 Fortbildungsstunden innerhalb von vier Jahren, Einführung von regelmäßigen Landesfachkonferenzen zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts, an denen die Fachleitungen Mathematik jeder Hamburger Schule teilnehmen müssen, Veröffentlichung von regelmäßigen Fachbriefen Mathematik mit beispielgebenden Klassenarbeiten und
systemische Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts in Zusammenarbeit mit dem deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM).
Diese Maßnahmen würden seitdem mit Erfolg umgesetzt. Im Sommer 2015 wurde die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Grundschule und die Jahrgangsstufen 5 bis 10 der Stadtteilschule und des Gymnasiums (APO-GrundStGy) einschließlich der Stundentafeln geändert. Die umfangreiche Qualifikationsmaßnahme Mathematik für Grundschullehrkräfte sei ebenfalls erfolgreich gestartet. Die Qualifizierung erfolgt unterrichtsbegleitend über vier Jahre, insgesamt im Umfang von 216 Zeitstunden. Im Schuljahr 2015/16 haben rund 200 Lehrkräfte teilgenommen, im Schuljahr 2016/17 konnte die Zahl auf 368 Lehrkräfte gesteigert werden, heißt es aus der Schulbehörde.
Die Landesfachkonferenzen zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts für die Fachleitungen Mathematik finden regelmäßig statt. Schwerpunkte waren die Vorbereitung auf die Abiturprüfung 2017, die Konzeption von Lernerfolgskontrollen, die Unterrichtsentwicklung auf der Basis der KERMIT-Ergebnisse sowie die Planung und Durchführung von sprachsensiblem Mathematikunterricht. Dazu wurden bereits mehrere Fachbriefe Mathematik veröffentlicht. Im laufenden Schuljahr werden Mathematikkollegien von 13 Stadtteilschulen und sieben Gymnasien als professionelle Lerngemeinschaften Mathematik von insgesamt 16 vom Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik ausgebildeten Hamburger Mathematiklehrkräften begleitet.
Die Umsetzung der Mathematikoffensive wird im Rahmen der jährlichen Statusgespräche seit dem Schuljahr 2015/16 von der Schulaufsicht verbindlich mit jeder einzelnen Schulleitung besprochen und sichergestellt. Dabei werden neben dem Einsatz von Fachlehrkräften in den weiterführenden Schulen auch die Ergebnisse der Abschlussprüfungen herangezogen. Die kritische Reflexion führt im Einzelfall zu einer Ziel- und Leistungsvereinbarung zur Stärkung des Mathematikunterrichts und damit zur Weiterentwicklung der Maßnahmen. Darüber hinaus soll jede Schule ihre KERMIT-Ergebnisse zu ihrer Schul- und Unterrichtsentwicklung nutzen, so die Schulbehörde.