„Machen Sie das mal ordentlich“

mk -Auf mehreren Metern Länge sind die Stockrosen abgeschnitten worden.

„Machen Sie das mal ordentlich“.

Unbekannter schneidet Blumen ab.

Seit rund 14 Jahren wohnt das Ehepaar Manfred Stengel und Silke Becker in einem schmucken Häuschen mit prächtigem Garten im Neelandstieg. Beide Ehepartner fühlen sich wohl in dieser Gegend. Das Verhältnis zur unmittelbaren Nachbarschaft sei in Ordnung, sagt Becker. Aber irgendein Zeitgenosse macht dem Ehepaar das Leben madig. Vor circa vier Jahren habe es angefangen. Zwischen privater Grundstücksmauer und öffentlichem Bürgersteig wachsen auf mehreren Metern Länge im Frühjahr Glockenblumen und Stockrosen, die sich durch Windflug selbst ausgesät hätten. Wenn sie in voller Blüte stünden, wäre das ein herrlicher Anblick. Zudem würden sie Insekten anziehen, schwärmt Becker. Aber seit vier Jahren würde jemand diese prächtige Kulisse mutwillig zerstören. Bislang wären Pflanzen umgedrehten worden. 2019 erfolgte eine Steigerung: Nun wären die Pflanzen mit einer Schere abgeschnitten worden, berichtet Becker. Diese erinnert sich an eine Begebenheit 2018: Beim Hecken schneiden habe damals ein Pkw mit einem älteren Herren am Steuer gehalten. Durch das offene Fenster habe er ihr unter Hinweis auf die Stockrosen zugerufen: „Machen Sie das mal ordentlich. Machen Sie die weg. Da kommt man mit dem Kinderwagen oder Rollator nicht vorbei“. Becker habe erwidert, dass sie die Blumen anbinden würde. Sie habe sich nicht das vollständige Kennzeichen des Pkw gemerkt. Es sei aber ein Hamburger gewesen. Sie sei enttäuscht, dass ein Mitbürger zu solchen Mitteln greifen würde. Wenn die Blumen beim Gehen auf dem Bürgersteig im Wege stehen, würde sie sie selbst entfernen. Das hätte sie schon einmal nach Aufforderung durch eine Mutter mit ihrem Kinderwagen gemacht. Aber einfach anonym die Blumen abschneiden, das ginge nicht, betont Becker. Die engere Nachbarschaft und sie werden zukünftig verstärkt ein Auge auf die Vorderfront des Gartens werfen, kündigt die Bürgerin an.