Leseratten helfen ihrer Buchhandlung

Leseratten helfen ihrer Buchhandlung.

Solidarische Büchergutscheine – jetzt bezahlen, später einlösen.

Oliver Domzalski aus Neugraben macht sich Sorgen: Der selbstständige Lektor fürchtet, dass seine Buchhandlung die Corona-Krise nicht übersteht. Dabei zeige gerade die aktuelle Krise, wie wichtig die Versorgung von Kindern und Erwachsenen mit Lesestoff sei. Und Bettina Meyers Buchladen in der Neugrabener Bahnhofstraße ist für Domzalski „ein unentbehrlicher kultureller Leuchtturm in Süderelbe“. Auf die Lesungen und Veranstaltungen, auf die Begeisterung für Bücher und vor allem auf die herzliche Atmosphäre und die persönliche und kompetente Beratung und Empfehlung will Domzalski auf keinen Fall verzichten, denn: „So etwas können Online-Anbieter niemals leisten.“
Aber wenn die Buchhandlung wegen Corona geschlossen ist, fehlt schnell der zum Überleben und Weitermachen nötige Umsatz. Domzalski hat sich Gedanken darüber gemacht, wie man seiner Buchhandlung durch die schwere Zeit helfen kann. „Damit die Buchhandlung nicht zum sinkenden Schiff wird, müssen die Leseratten jetzt solidarisch sein.“
Zum einen weist er darauf hin, dass man weiterhin Bücher bestellen kann und sie innerhalb von 1-2 Tagen – und mit Sicherheitsabstand – nach Hause geliefert bekommt. Damit das der Buchhandlung nützt, muss man aber direkt dort bestellen und nicht bei Amazon oder anderen Internethändlern. Bestellungen sind per WhatsApp oder per SMS möglich unter 0170 5286136, per E-Mail unter der.buchladen@t-online.de oder per Internet unter www.derbuchladen-neugraben.de.
Zum anderen hat Domzalski sich Folgendes überlegt: „Im Laufe dieses Jahres werde ich sicher für mehrere hundert Euro Bücher kaufen. Dieses Geld stelle ich der Buchhandlung schon jetzt zur Verfügung, damit sie Gehälter, Miete und Strom weiterbezahlen kann, trotz der Schließung. Und den so erworbenen Gutschein löse ich dann nach und nach ein. Irgendwann ist ja Weihnachten und ich will viele Bücher verschenken. Die bezahle ich eben schon jetzt.“
Domzalski wünscht sich, dass auch andere Menschen aus Süderelbe seinem Beispiel folgen und jetzt Bücher-Gutscheine kaufen – für sich selbst und als Geschenk zu Ostern oder einfach so. Bei seinem Appell hat er diejenigen im Kopf, die es sich leisten können und denen die Existenz des Buchladens Neugraben am Herzen liegt.
Und was ist, wenn der Buchladen die Krise doch nicht überstehen sollte? Domzalski: „Das Risiko nehme ich in Kauf. Schlimmstenfalls ist das Geld eben weg. Aber ich fände es viel schlimmer, wenn der Buchladen weg wäre, nur weil er einige Wochen lang keinen Umsatz hatte.“