Kibitz, Storch und Wasserfeder

Kibitz, Storch und Wasserfeder.

Neuländer Moorwiesen: Exkursion der Harburger Grünen.

Der Kreisverband der Grünen hatte zu einer Exkursion in das Harburger Naturschutzgebiet Neuländer Moorwiesen eingeladen (Der Neue Ruf berichtete). Die Teilnehmer trafen sich bei strahlendem Sonnenschein zu einer fachlich geführten Exkursion. 250 Hektar Niedermoor- und Marschlandschaft boten mannigfaltige Beobachtungen von Vögeln, Amphibien und seltenen Pflanzenarten. Fachkundige Erläuterungen von Harald Köpke (BUND ), Regina Marek und Jürgen Marek (Grüne Fraktion Harburg) brachten Erwachsenen und Kindern die besondere Bedeutung des Biotopverbundes und der Feuchtlebensräume nahe. Auch der Harburger Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin zeigte sich vor Ort beeindruckt von der Entwicklung des neuen Naturschurzgebietes. Uferschnepfe, Kibitz, Feldlerche, Rotschenkel und Storch, Grasfrosch und seltene Pflanzenarten wie Sumpfdotterblume, Krebsschere und Wasserfeder eröffneten den Besuchern einen neuen Horizont zur Bedeutung des Biotops für die Artenvielfalt, denn, so Jürgen Marek, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion: „Man kann nur schätzen und schützen, was man kennt“. Doch das Moor habe noch eine weitere wichtige Bedeutung, so Marek weiter: „Die Neuländer Moorwiesen haben unter einer 0,5 Meter dicken vererdeten Torfschicht bis zu 5 Meter dicke Torflagen, die ein wichtiger Kohlenstoffspeicher sind und damit zur Verminderung des Treibhauseffektes und des Klimawandels beitragen. In allen Mooren wird weltweit doppelt so viel CO2 gespeichert wie in den Wäldern. Für diese klimarelevante Speicherung ist allerdings Feuchtigkeit notwendig, die in den Neuländer Moorwiesen durch 21 km Wassergräben und 13 angelegte Flachgewässer erreicht wird. Nur so kann das Moor seine klimarelevante Aufgabe erfüllen. Entwässerung führt zur Oxidation des gespeicherten Kohlenstoffes, der dann als klimaschädigendes CO2 entweicht. In nährstoffreichen Niedermooren entstehet dann zusätzlich Lachgas (Distickstoffmonoxid), dessen klimaschädigendes Potenzial das 298-fache vom CO2 beträgt.“